Alle warten die Ergebnisse des Gutachtens ab

Baurat Trommer stellt in interner Runde die Ansiedlungspläne am Beueler Bahnhof vor - Fraktionen wollen entscheiden, wenn im Herbst die Bedarfsanalyse vorliegt

Alle warten die Ergebnisse des Gutachtens ab
Foto: Malsch

Beuel. Kaufland oder Lidl? Und ein Pro-Markt? Das alles könnte an der Königswinterer Straße angesiedelt werden ( wir berichteten). Aber wie passt das zur Beueler Innenstadt? Und könnte das eine kommerzielle Bebauung am Beueler Rathaus stören oder gar verhindern? Mit diesen Fragen beschäftigte sich eine interne Gesprächsrunde bei Bezirksvorsteher Wolfgang Hürter.

Stadtbaurat Sigurd Trommer und der Leiter des Planungsamtes, Michael Isselmann, haben nach GA-Informationen den Sprechern der Fraktionen in der Bezirksvertretung die Pläne eines Investorenkonsortiums, aber auch die Vorstellungen der Stadtverwaltung vorgestellt.

Danach hält die Verwaltung nach wie vor an ihren Plänen fest. Vor fünf Jahren wurden sie mal in Zusammenhang mit den S 13-Plänen der Bahn vorgestellt: Danach sollen entlang der Königswinterer Straße, wo heute ein Holzgroßhandel und eine Kohlenhandlung sind, Geschäftszeilen und schicke Bürohäuser mit edlen Wohnungen entstehen. Bäume geben der Straße einen Alleecharakter. An der Kreuzung zur Siegburger Straße könnte ein Kreisverkehr entstehen. In diesen Überlegungen hätte ein Discounter keinen Platz - aus städtebaulichen Gründen.

Doch bis es soweit ist, dass überhaupt etwas entschieden und beschlossen werden kann, muss noch eines abgewartet werden: das Gutachten mit der Bedarfs- und Strukturanalyse der Beueler City. Für CDU-Chef Günter Dederichs jedenfalls kann solange keine Entscheidung getroffen werden. "Dann sind wir auf der sicheren Seite."

Auch wenn er durchscheinen lässt, dass er sich kaum vorstellen kann, dass das Gutachten Bahnbrechendes beinhalten könnte. Noch skeptischer zeigte sich Caroline Klän vom Bürger Bund (BBB): "Irgendwie kommt es mir so vor, als ob alle darauf warten in der Hoffnung, dass da alle Lebensweisheiten draus gesogen werden können. Ich warte mal ab, ob es den gesunden Menschenverstand bestätigt", fügt sie lachend hinzu.

Nicht ganz nachvollziehen kann sie den Hang der Stadt, immer mehr Büroflächen schaffen zu wollen: "Was ist denn mit dem ganz normalen Gewerbe, mit den Handwerksbetrieben? Manchmal denkt man fast, die Stadt hat die vergessen. Mir persönlich ist ein mittelständischer Betrieb lieber, der einer Handvoll Menschen Arbeit gibt und seine Gewerbesteuern zahlt, als der Konzern, von dem die Stadt im Prinzip nichts hat."

Den Elektronikmarkt hält Wilfried Löbach (FDP) zwar schon für "interessant", aber es sei noch zu früh, um sich konkret festzulegen. Auf das Gutachten zu verzichten, hatten die Grünen ja schon in der Bezirksvertretung vorgeschlagen. Aber da das Konsortium angeboten habe, die auf das Bahnhofsumfeld ausgeweitete Bedarfsanalyse zu zahlen, wollen die Grünen nun auch die Ergebnisse, die im Herbst vorliegen sollen, abwarten.

"Gegen einen Elektromarkt spricht eigentlich nichts, aber einen Lidl oder ein Kaufland mit Vollsortiment würden wir da nicht so gerne haben", so Fraktionssprecherin Michaela Vierschilling-Joest.

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