Rhein-Sieg-Kreis Alle zehn Minuten ein Fall für die Gefahrenabwehr

RHEIN-SIEG-KREIS · Wer die 110 wählt, hat sie am Apparat. Wer einen Unfall aufnehmen lassen möchte, sieht sich ihnen gegenüber. Auch an Bahnhöfen oder anderen Räumen, die besonderer Aufmerksamkeit bedürfen, sind sie im Einsatz: 200 Beamte der Polizeidirektion Gefahrenabwehr/ Einsatz (GE).

 Einer von 53.000 Einsätzen im Jahr 2011: Die Polizisten mussten sich im November um eine Schlägerei an der Siegburger Holzgasse kümmern.

Einer von 53.000 Einsätzen im Jahr 2011: Die Polizisten mussten sich im November um eine Schlägerei an der Siegburger Holzgasse kümmern.

Foto: Holger Arndt

Am Dienstag stellten Landrat Frithjof Kühn als oberster Dienstherr und Hans-Georg Polenz, Leiter der Direktion GE, die Arbeit derer vor, mit denen die Bevölkerung am ehesten Kontakt hat, wenn es um die Polizei geht.

53.000 Einsätze, 145 pro Tag und damit alle zehn Minuten einen, verzeichnet die Statistik für das Jahr 2011, gut 1300 mehr als im Vorjahr. In etwas mehr als der Hälfte der Fälle ging es um die Alarmierung der in Blau Uniformierten wegen Ruhestörung, Verkehrsunfällen, Schulwegsicherungsmaßnahmen oder Hilferufen. Oder häuslicher Gewalt, mit steigender Tendenz.

"Unsere Mitarbeiter arbeiten in den fünf 24 Stunden besetzten Wachen in Troisdorf, Siegburg, Sankt Augustin, Hennef und Eitorf sowie in den Außenstellen in Niederkassel, Lohmar, Neunkirchen-Seelscheid, Much, Ruppichteroth und Windeck", sagte Polenz.

Die größten Häufungen von Vorfällen gingen wie üblich mit der Dichte der Bevölkerung Hand in Hand: Der Statistik nach mussten sich die Beamten am häufigsten in Troisdorf auf den Weg machen, nämlich 11.721 Mal. In Siegburg wurden die Polizisten 10.184 Mal um Unterstützung gebeten. "In Relation zur Einwohnerzahl finden aber mehr Einsätze in Siegburg statt", stellte Polenz klar.

Auf dem Land, also im Bereich der Polizeiwache Eitorf etwa, sind nur 15 Prozent der Einsätze nötig. "Die Mitarbeiter dieser Direktion werden von der Bevölkerung in besonders hohem Maße wahrgenommen", so Landrat Kühn. Hilfe, Schutz und menschliche Zuwendung gehörten neben den Sicherheitsleistungen zu den Dingen, die viele Bürgern erwarten, wenn sie sich an die Polizei wenden.

"Leider wurden im vergangenen Jahr 81 unserer Beamten selbst Opfer von Angriffen. In 22 Fällen führten die Verletzungen zu längeren Dienstausfällen", sagte Kühn. Den Angreifern sei es dabei egal, ob der Beamte, der ihn zum Beispiel wegen häuslicher Gewalt der Wohnung verweist, zu den 25 Prozent der weiblichen Polizisten gehört. "Es gibt keine Hemmschwelle."

Daneben kümmern sich die GE'ler um zurzeit 25 "Angsträume" und zeigen dort Präsenz. Dazu gehören neben den Bahnhöfen auch die S-Bahn-Linie 66 und im Sommer das Gebiet am Rotter See. Gut 19.000 Stunden waren Freunde und Helfer 2011 dort im Einsatz.

Die Gefahrenabwehr

Neben Einsätzen, die sich aus Notrufen ergeben, sorgen die 200 Beamten der Direktion Gefahrenabwehr für Sicherheit bei Stadtfesten, Karnevals- und Martinsumzügen. Wegen der Vielseitigkeit der Aufgaben wird die Abteilung, anders als die Direktionen Kriminalität und Verkehr, gerne als "Universaldirektion" bezeichnet. Auch die Hundestaffel gehört zur GE.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort