Weinbergwege sind dicht Am Zaun gerüttelt: "Wir woll'n hier durch"

Bad Honnef-RHÖNDORF · Der Bürgerverein erwartet eine praktikable und schnelle Lösung für die gesperrten Weinbergwege in Rhöndorf. "Wir woll'n hier durch." Am Montag rüttelten Landtagskandidatin Andrea Milz, Jörg Erich Haselier und Alfred Höhler vom Bürger- und Ortsverein am Zaun in den Weinbergen am Drachenfels.

 "Verriegelt und verrammelt": Jörg Erich Haselier, Andrea Milz und Alfred Höhler sind mit der Situation oberhalb von Rhöndorf unzufrieden und wollen die Sperrung beseitigt sehen.

"Verriegelt und verrammelt": Jörg Erich Haselier, Andrea Milz und Alfred Höhler sind mit der Situation oberhalb von Rhöndorf unzufrieden und wollen die Sperrung beseitigt sehen.

Foto: Frank Homann

"Am Käfig", wie die Rhöndorfer sagen. "Das Problem wird verwaltet", schimpft Haselier. "Das Ganze ist verriegelt und verrammelt. Dieser Zaun ist ja fast für die Ewigkeit gemacht."

Nach drei Monaten, "endlich", hat der Vorsitzende des Bürgervereins Antwort erhalten aus dem Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz des Landes. Darin heißt es nun: "Die Entscheidung, ob und wann eine Öffnung der betroffenen gesperrten Wege aus Gründen der Verkehrssicherungspflicht möglich ist, obliegt der Stadt Bad Honnef." Denn: Das Flurbereinigungsverfahren Siebengebirge III sei 1993 rechtskräftig abgeschlossen worden und die dabei hergestellten Wege den Städten Bad Honnef und Königswinter mit deren Zustimmung zu Eigentum und Unterhaltung zugeteilt. Also: "Den Gebietskörperschaften obliegt die Verkehrssicherungspflicht."

Nun befürchten Haselier und Milz, dass "die hasenfüßige Variante", nämlich die Stilllegung der Wege und die Verlagerung des Weinbaus im oberen Bereich, betrieben werden könnte. Der Vorsitzende des Bürger- und Ortsvereins: "Das fände null Akzeptanz bei den Bürgern." Außerdem erinnert er daran, dass hier der Rheinsteig verläuft. "Das ist also keine Rhöndorfer Nabelschau." Haselier ist auch überhaupt nicht der Meinung, dass das Problem allein bei Bad Honnef liegt. "Der Weinbau sollte zur Identität des Landes NRW gehören."

Nun wolle er nicht von der Stadt verlangen, jegliches Risiko einzugehen. "Der Wegfall des oberen Weges würde ein leichtes Opfer darstellen, aber hier am mittleren Weg haben wir die Lebensader zwischen dem Ulanendenkmal und Königswinter", sagt Haselier. Und: "Abbrüche hat es immer gegeben." Im Vergleich: "Da dürfte an der Mosel oder an der Ahr mancher Winzer nicht seinen Vorgarten verlassen."

Auch Andrea Milz hatte noch eine Antwort in Sachen Weinbergwegsperrung von Minister Johannes Remmel erhalten. Er kündigt darin ein geologisches Gutachten an. Dabei sollen Maßnahmen zur Verkehrssicherung untersucht werden und wie die Situation sich für Winzer und Erholungssuchende darstellt. "Nun muss ich die Neuwahlen abwarten. Aber das Problem ist bei mir auf Wiedervorlage."

Haselier: "Wir erwarten eine schnelle Lösung." Der Gesteinsbrocken war im Januar 2011 herabgestürzt. "14 Monate hat es gedauert, den geologischen Dienst zu informieren." Und: "Es gibt doch Fangnetze. Am Ende wird es eine Frage des Geldes sein", meint Haselier. Auch im Brief an den Bürger- und Ortsverein hatte der Umweltminister die Bereitschaft zum Mitwirken an der Lösung der bestehenden Probleme erklärt und die Untersuchung möglicher Sicherungsmaßnahmen.

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