Petition gegen Tiefgarage Anlieger in Ahrweiler wehren sich gegen Parkhaus

AHRWEILER · Mit einer Petition wehren sich Ahrweiler gegen den geplanten Bau einer Tiefgarage an der Alveradisstraße. Die soll auch mit Blick auf die Landesgartenschau 2022 für zusätzliche Parkplätze sorgen. Die Stadt spricht schon jetzt von einem hohen Parkdruck.

Der Stadtverwaltung Bad Neuenahr-Ahrweiler liegt eine Sammelpetition vor, mit der eine mögliche Tiefgarage im Bereich der Ahrweiler Alveradisstraße verhindert werden soll. Wie mehrfach berichtet, sollen für die 2022 in der Kreisstadt stattfindende Landesgartenschau zusätzliche Parkräume geschaffen werden. Anlieger befürchten indes „Beeinträchtigungen der Wohn- und Lebensqualität“.

Unabhängig von den zahlreichen Veranstaltungen im Altstadtkern von Ahrweiler kommt es bekanntlich regelmäßig, besonders an Wochenenden, wenn Ausflügler die Stadt besuchen, zu einem gesteigerten Parkraumbedarf in Ahrweiler. Erst recht, seit auf dem privaten Parkplatz des Netto-Marktes an der Bossardstraße oder auch am Aldi-Markt an der Wilhelmstraße verschärfte Kontrollen eingeführt worden sind, die bei Überschreiten einer einstündigen Parkzeit zu 30-Euro-Knöllchen führen.

Autos auf Parkplatzsuche verstopfen die Stadt

Die Stadtverwaltung kommt zu dem Schluss, dass der Bedarf an Stellplätzen derzeit nicht gedeckt werden kann. „Dies führt zu einem erhöhten Parkraumsuchverkehr, der neben den Straßen rund um die Altstadt auch die im Mauerring liegenden Verkehrswege stark belastet“, schreibt die Stadt in ihrer Vorlage zur nächsten Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses, der sich am kommenden Montag mit der Petition befassen will. Um das Parkproblem zu lösen, werde derzeit der Bau eines unterirdischen Parkdecks im Bereich der Alveradisstraße geprüft.

Das Parkdeck soll nach den aktuellen Überlegungen eine unterirdische sowie eine auf dem heutigen Niveau liegende Parkebene bekommen. Der Blick auf die Stadtmauer bliebe hierbei unverändert erhalten. Die Verwaltung empfahl der Kommunalpolitik, die Planungen zum Bau des Parkdecks „ergebnisoffen“ fortzusetzen. Gleichwohl sollten die in der Sammelpetition vorgetragenen Bedenken diskutiert werden. Und die sind nicht unerheblich.

Neun Unterzeichner der Petition befürchten weitere Belastungen durch Abgasemissionen und weiteren Fahrzeuglärm, die „zu erheblichen Beeinträchtigungen der Wohn- und Lebensqualität der Anwohner führen“. Die Tief- und Hochbaumaßnahmen würden zudem während der gesamten Bauphase eine große Beeinträchtigung auch für die Patienten der benachbarten Ehrenwall'schen Klinik mit sich bringen. Außerdem sei mit Umsatzeinbußen für ansässige Gastbetriebe zu rechnen, langfristig auch mit einer Abwertung der Wohnqualität.

Petenten sehen ein Sicherheitsrisiko

„Aus unserer Sicht ist mit dem geplanten Bauvorhaben keine nachhaltige Verbesserung der Lebens- und Umweltqualität vermittelbar“, schrieben die Anwohner der Straße in ihre Petition. Die Verbesserung der Lebens- und Umweltqualität hatte die Stadt in ihren Bewerbungsleitlinien für die Landesgartenschau indes besonders aufgeführt. Das Parkhaus, so zeigen sich die Anrainer sicher, werde neben einem zusätzlichen Fahrzeugaufkommen das historische Stadtbild nachhaltig negativ beeinflussen.

Auch sei saisonal bedingt über längere Zeiträume ein Leerstand der Parkdecks zu erwarten. „Die Gefahr, dass im dortigen Freiraum nicht bestimmungsgemäße Aktivitäten und unerlaubte Zutritte stattfinden, die ein potenzielles Sicherheitsrisiko für die Region darstellen, zudem ein Ziel für Vandalismus und zusätzliche Lärmquellen darstellen“, sei nach Auffassung der Petitionsunterzeichner vorhanden.

Die aktuell bestehenden Parkflächen und Tiefgaragen im und um den Altstadtbereich herum seien außerhalb der Saisonwochenenden bestenfalls zu 50 Prozent ausgelastet. Die Notwendigkeit zur Schaffung weiteren Parkraums sei nicht nachvollziehbar.

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