Anschub für die Energiewende

KREIS AHRWEILER · An der Ahr soll ein Solarkataster mit Hilfe der Kreissparkasse entstehen, die weite Teile der Finanzierung übernimmt. Für die Immobilien des Kreises gibt es nur noch Ökostrom.

Der Kreis Ahrweiler geht in seinem Bestreben, beim Energiebezug komplett auf den Einsatz von erneuerbaren Energien zu setzen, konsequente Wege. Der Landkreis wird nicht nur die "Charta der 100 Erneuerbare-Energie-Regionen" unterzeichnen, er wird auch bei der anstehenden Ausschreibung von Stromlieferverträgen für die kreiseigenen Immobilien ausschließlich den Bezug von Ökostrom einfordern.

Außerdem wurde am Montag im Kreishaus eine Vereinbarung zur Erstellung eines interaktiven Solarkatasters beschlossen. Landrat Jürgen Pföhler: "Wir machen hier unsere Hausaufgaben."

Das Solarkataster soll mit Hilfe der Kreissparkasse entstehen, die weite Teile der Finanzierung übernimmt. Zur Erhebung des interaktiven, also im Internet nachzulesenden Katasters für den Kreis Ahrweiler, werden Einflussfaktoren wie Dachneigungen, Größen und Verschattungen berechnet und in einer "Gesamteignungskategorie" zusammengeführt.

Solarpotenziale können dann online für jeden Bürger zugänglich dargestellt werden. Heißt: Häuslebauer und Hausbesitzer können problemlos abrufen, ob ihre Immobilie für eine Photovoltaikanlage geeignet ist oder nicht.

Einmütigkeit herrschte am Montag im Kreishaus auch darüber, dass der Landkreis die "Charta der 100ee-Regionen" unterzeichnen soll. Auch hierin soll zum Ausdruck kommen, dass man die regionale Energiewende voranbringen möchte. Klar wird festgelegt, dass der Kreis die Möglichkeiten "der dezentralen und regenerativen Energie- und Energieeffizienztechniken für eine nachhaltige Entwicklung der Region nutzen will".

Auch wird erneut die Überzeugung dokumentiert, "dass eine regionale Vollversorgung auf der Basis von Energieeinsparung, Effizienzsteigerung und erneuerbarer Energien durch die Nutzung überwiegend regional vorhandener Potenziale für Strom, Wärme und Mobilität möglich und sinnvoll sind". Das Ziel: Der Kreis Ahrweiler soll eine 100 Prozent Erneuerbare-Energie-Region werden.

Noch vor wenigen Jahren war der Einsatz von beispielsweise Windenergie im Kreis Ahrweiler politisch nicht durchsetzbar. Das hat sich nun geändert. Die Gegner der Windkraftanlagen befürchten in erster Linie durch die Verspargelung der Landschaft nachteilige Auswirkungen für den Tourismus im Ahrtal. Im Kreishaus spielte das am Montag keine Rolle mehr.

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