Asbeck-Zaun erregt die Gemüter in Remagen

Beate Schleitzer ist wegen des vom Bonner Unternehmer Frank Asbeck errichteten Zauns, der sich mitten durch den Wald schlängelt, verärgert. Sie ist sich sicher: "Hier stimmt was nicht."

Remagen. Beate Schleitzer, fraktionsloses Mitglied im Remagener Stadtrat, ist verärgert. Nicht wegen der Bürgermeisterwahl, bei der sie nur zehn Prozent der Stimmen auf sich vereinigen konnte. Vielmehr wegen des vom Bonner Unternehmer Frank Asbeck errichteten Zauns, der sich mitten durch den Wald schlängelt.

Gegenüber dem General-Anzeiger hatte der Solarworld-Chef zwar beteuert, die Baumaßnahme sei rechtens und werde im Detail mit der Kreisverwaltung abgestimmt. Schleitzer ist sich aber sicher: "Hier stimmt was nicht."

Das betroffene Waldstück wurde durch Asbeck von dem früheren Grundeigentümer erworben. Vor gar nicht langer Zeit habe eine vom Remagener Bürgermeister einberufene Sitzung des Hauptausschusses auf dem Asbeck gehörenden Gelände der früheren Filmunion stattgefunden.

Dort sei Asbeck, der auch Interesse am Ankauf städtischer Waldflächen hatte, gefragt worden, ob die Remagener den ihm möglicherweise zu verkaufenden Wald denn auch noch betreten könnten. Schleitzer: "Asbeck meinte dazu, dass ihm die Betretungsgarantien bekannt seien und selbstverständlich beachtet würden."

Gegenüber dem General-Anzeiger hatte der Unternehmer aus Bonn gesagt: "Derzeit stimme ich mit Kreis- und Stadtverwaltung den genauen Zaunverlauf ab." Anfang März musste Asbeck jedoch einen verfügten Baustopp hinnehmen, nachdem er - so Schleitzer - "ohne Genehmigung und Bauantrag einfach angefangen hat, an ihm genehmer Stelle schon mal über eine Länge von einem Kilometer die zwei Meter hohe Zaunanlage zu errichten".

Zutreffend sei auch nicht die Darstellung, dass die Einfriedung vorhandene Hangkanten schützen solle, hinter denen sich bis zu 40 Meter tiefe Basaltgruben befinden. Nach Auswertung der Gebietspläne werde eine Gesamteinzäunung des Dung- und Lohkopfkomplexes insgesamt mindestens 3,5 Kilometer lang sein, rechnete die Christdemokratin vor.

Auch sei Asbecks Äußerung fraglich, wonach eine alte existierende Zaunanlage ersetzt werde, womit er Auflagen des Kreises Ahrweiler nachkomme. Schleitzer: "Es gibt und gab in der Trasse des von Asbeck bereits zum Teil errichteten Zaunes keinen ehemaligen alten Zaun. Es gibt auch keine dahingehende Auflage des Kreises."

Die bisher errichtete Zaunanlage sei ohne Rechtsgrundlage errichtet. "Deswegen auch der Baustopp durch die Kreisverwaltung", unterstrich Schleitzer. Der angeblich vorliegende Genehmigungsbescheid decke die aktuelle Maßnahme nicht ab. Er stamme aus Vorgängen der Jahre 1998 bis 2000 und beschränke sich ausschließlich auf einen 120 Meter langen Zaunabschnitt und auf einen Abstand von 15 Meter zur Hangkante (des Lohkopfs).

Der Bau eines zwei Meter hohen Stahlgitterzauns um das von Solarunternehmer Frank Asbeck kürzlich erworbene Naherholungsgebiet “Dungkopf„ sorgt auch bei der Wählergruppe Remagen für Empörung. "Seit Anfang März sind die Arbeiten an dem mehrere Kilometer langen Bauwerk um den ehemaligen Steinbruch eingestellt worden", bestätigt Udo Müller. Der Geograf, der für die Wählergruppe im Ortsbeirat sitzt, sei von besorgten Unkelbachern eingeschaltet worden, "nachdem der Zaunbau inmitten des beliebten Ausflugsziels begann".

Der Zaun stößt aber auch noch aus anderem Grund auf wenig Gegenliebe. "Hier handelt es sich gerade um das Gelände, wo die Ortspolitik von Unkelbach noch vor Jahren in Abstimmung mit der Stadtverwaltung in einem Gutachten einen Ersatzstandort für den alten, maroden Sportplatz in Unkelbach vorgesehen hatte", wundert sich Müller.

Der Bürgermeister habe den Ortsbeirat nicht einmal zur möglichen Ausübung eines Vorkaufrechtes durch die Stadt befragt, ergänzte Wählergruppen-Chefin Ute Kreienmeier.

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