Asylverfahren soll am runden Tisch geklärt werden

Demonstrant erneut in Gewahrsam - Zelt unter der Bonner Reuterbrücke steht nicht mehr

Bonn. (rk) Im Fall der drei palästinensischen Brüder, die seit fast einem Jahr vor der Generaldirektion Palästinas für die Ausstellung von Reisepapieren demonstrieren, scheint weiterhin keine Lösung in Sicht. Wie berichtet, sind die drei 19-, 23- und 31-Jährigen im Asylverfahren den Landkreisen Kusel und Hersfeld-Rotenburg zugewiesen, wohin sie nach gerichtlicher Verfügung am vergangenen Freitag durch die Ausländerbehörde gebracht wurden.

Das unerlaubt unter der Reuterbrücke aufgestellte Zelt wurde durch die städtische Ordnungsbehörde entfernt, ebenso der Müll, der sich dort angesammelt hatte. Von Anwohnern gespendete "Gegenstände von Wert" wurden nach Auskunft von Stadtsprecher Jürgen Winterwerp asserviert.

Schon am Wochenende tauchte allerdings der jüngste Bruder, der 19-jährige Hachim M., wieder in der August-Bier-Straße auf, um zu demonstrieren. Wie gehabt, nahm ihn die Polizei "im Zuge der Gefahrenabwehr" für die Dauer der Öffnungszeiten der Generalvertretung in Gewahrsam.

Fortschritte verspricht man sich von einem Gespräch, das heute auf Einladung der Stadt Bonn stattfinden soll, denn nach Darstellung des Stadtsprechers könne nur durch "genau aufeinander abgestimmtes Verhalten aller Beteiligten eine sinnvolle Lösung gefunden werden". An der Aussprache teilnehmen wollen Vertreter der Kreise Kusel und Hersfeld-Rotenburg, der Bonner Staatsanwaltschaft, des Polizeipräsidiums, des Amtsgerichts, des Auswärtigen Amtes und der städtischen Ordnungsbehörden.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort