Burg Olbrück Audiovisuelle Erzählstationen mit modernster Technik bestückt

BROHLTAL · Hier lädt ein geheimnisvoller Helm am Wegrand ein, am Leben eines Ritters Anteil zu nehmen. Dort entführt eine Harfe in die Welt der höfischen Dichtung. Wer an einem Schwert zieht, der nimmt an audiovisuellen Erzählstationen an einer Zeitreise um die Burg Olbrück teil.

 Bürgermeister Johannes Bell zieht im Beisein von "Heidruns' Mannen" am Schwert. Damit löst er die Technik für die Station aus.

Bürgermeister Johannes Bell zieht im Beisein von "Heidruns' Mannen" am Schwert. Damit löst er die Technik für die Station aus.

Foto: Marion Monreal

Und das wahlweise in deutsch, englisch oder niederländisch. Im Bergfried gibt es vier weitere Hörspiel-Stationen mit Pater Ansgar, der den Schmied Gerhard ebenso besucht wie ein Ritterturnier. Und in der Neuzeit angekommen, wird erzählt, was sich zu besuchen lohnt: Feste, Lesungen und Konzerte, die auf Burg Olbrück stattfinden. LED-Flachbildschirme sind von Holz umrahmt, Plastik ist verpönt.

Das Besichtigungskonzept ist für Deutschland eher ungewöhnlich. Geschichte soll erleb- und greifbar gemacht werden als Alternative zu den sonst vorherrschenden "Vitrinenlandschaften". Der Besuch einer Burg soll wieder Spaß machen, zum Mitmachen anregen, informativ sein und auch hohen Ansprüchen gerecht werden. Und damit langfristig zum Erhalt des Baudenkmals beitragen.

Das sehen auch Brohltals Verbandsgemeindebürgermeister Johannes Bell und der Arbeitskreis, bestehend aus ehrenamtlichen Mitgliedern der verschiedenen Gremien der VG, so. Für die Technik, die zum Teil aus den USA kommt, und von Hansjörg Voss und Gerhard Burock der Firma "Proformance" aus Taunussstein umgesetzt und zum Teil im Burgverlies installiert wurde, nahmen sie viel Geld in die Hand.

130.000 Euro, von denen 100.000 Euro vom Land aus früheren Bewilligungsbescheiden für den Vulkanpark abgerufen werden konnten. Zur Eröffnung fanden sich auch "Heidruns' Mannen" aus Koblenz ein, die sich, sonst das Leben der Wikinger darstellend, für die Filmarbeiten im Brohltal "verkleidet" hatten.

Blieb Bell nur, auf den "Brohltal-Tag" am 24. Juli hinzuweisen: Fahrt mit dem Vulkan-Express, Wanderung zur Burg sowie Besuch des Kräutergartens von Christian Havenith und der Lesung aus "Die Gewürzhändlerin" von Petra Schier.

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