Augustiner Grünen-Vorstand attackiert Müller und Köhler

Partei fordert 2 000 Euro Spenden ein

Rhein-Sieg-Kreis. (mic) Im Streit um die Anwesenheitslisten von Kreiskonferenzen der Grünen hat der Kreisvorstand reagiert und verschickt nun alle Anwesenheitslisten der Konferenzen der laufenden Amtsperiode an die Delegierten und Vorsitzenden der Ortsverbände. Man wolle damit dem Eindruck entgegentreten, es gebe geheime Listen, so der Vorstand.

Der Siegburger Grüne und Kreistagsabgeordnete Hans-Werner Müller und sein Augustiner Kollege Wolfgang Köhler hatten dem Kreisvorstand um die Sprecher Claudia Owczarczak und Ingo Steiner schwere Vorwürfe gemacht und der Lüge bezichtigt.

Müller und Köhler hatten moniert, dass ihnen trotz mehrfacher Bitten keine Anwesenheitslisten zugeschickt worden seien. Sie wüssten also nicht, wer überhaupt Delegierter sei und könnten so wichtige Themen aus ihrer Sicht nicht transportieren.

Steiner hatte gesagt, die Listen würden sehr wohl verschickt, aber eben nur mit den tatsächlich Anwesenden, womit er sich die Bezeichnung "Lügner" eingehandelt hatte. Als ärgerlich und unnötig bezeichnen nun Owczarczak und Steiner die "diversen Negativmeldungen" - und keilen zurück. Sie fordern Müller auf, die seit September säumigen 2 000 Euro "freiwillig geäußerten" Spendenverpflichtungen zu zahlen. Ebenso solle er seine Einkünfte aus seiner Zeit im Verwaltungsrat der Kreissparkasse offenlegen und abführen.

Müllers selbst ernannte "Saubermannhaltung" stehe überdies im Widerspruch zu seinem eigenen Verhalten. Er habe in seiner 14-jährigen Amtszeit keine Informationen über Delegiertenadressen herausgegeben, dem neu gewählten Vorstand sämtliche Unterlagen vorenthalten und die aktuellen Listen der Kreisdelegiertenkonferenzen gänzlich zurückgehalten. Er habe zudem bis heute nicht erklärt, dass er mitgliederbezogene Daten der Kreispartei von seinem privaten Computer gelöscht habe.

Steiner und Owczarczak fordern Müller und Köhler auf, sich konstruktiv für die Arbeit der Partei einzusetzen. "Der Kreisvorstand würde es begrüßen, wenn diese Konflikte intern ausgetragen werden", so die Grünen.

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