Mehrfamilienhäuser in Oberpleis und Ittenbach Ausschuss stellt Weichen für Flüchtlingsheime
KÖNIGSWINTER · Der Planungs- und Umweltausschuss hat weitere Weichen für zwei neue Flüchtlingsheime an der Herresbacher Straße in Oberpleis und auf dem alten Sportplatz in Ittenbach gestellt. Am Montag, 28. September, findet um 18 Uhr im Rathaus Oberpleis eine Bürgeranhörung zum Projekt an der Herresbacher Straße statt.
Jeweils 80 Flüchtlinge sollen an beiden Standorten eine vorübergehende Heimat finden können. Mehreren Ausschussmitgliedern war es wichtig zu betonen, dass nicht nur Oberpleis - wo es viele kritische Stimmen gibt - die Last zu tragen habe, sondern auch Ittenbach und später vielleicht auch Thomasberg.
Die Entwürfe der Verwaltung für beide Standorte stießen im Ausschuss auf Zustimmung. Die Größe der Baufenster in den zeichnerischen Festsetzungen für die Herresbacher Straße lässt eine Bebauung mit Einzel-, Doppel- und Mehrfamilienhäusern zu. Um den Bau eines Mehrfamilienhauses für 80 Flüchtlinge errichten zu können, wird die Anzahl der Vollgeschosse auf drei festgesetzt.
In Ittenbach sprachen sich die Politiker übereinstimmend für einen Entwurf aus, der ein Mehrfamilienhaus für Flüchtlinge im westlichen Plangebiet vorsieht. Außerdem sind auf dem ehemaligen Sportplatz vier Einfamilienhäuser und drei Doppelhäuser vorgesehen. Ob sich die verkehrliche Anbindung des Grundstücks an die Aegidienberger Straße realisieren lässt, muss die Verwaltung mit dem für die Landesstraße zuständigen Landesbetrieb klären. Ansonsten müsste der Verkehr über die Straße "In der Beckersbitze" geführt werden.
Allen Politikern war wichtig zu betonen, dass aus der Notsituation, in die die Stadt durch die wachsende Zahl von Flüchtlingen geraten ist, durchaus eine Tugend werden könnte - die Ankurbelung des sozialen Wohnungsbaus. "Wir haben in den vergangenen Jahren nicht viel gemacht, was zu dem Thema passt. Ohne das Flüchtlingsthema wären wir es auch so nicht angegangen. Dabei gibt es einen Wahnsinnsbedarf", sagte Grünen-Fraktionschefin Claudia Owczarczak.
Wo zunächst die Flüchtlinge wohnen würden, könnten später Familien mit geringerem Einkommen wohnen. Auch Lutz Wagner (Köwis) sieht "seit Jahren einen großen Nachfrageüberhang", den die Stadt befriedigen müsse. Joachim Hirzel (SPD) zeigte sich erfreut, dass ein "Paradigmenwechsel beim sozialen Wohnungsbau stattgefunden hat". Leidtragender ist das Sportplatzkonzept. Von der Vermarktung des Ittenbacher Sportplatzes sollten der Neubau und die Sanierung von Sportanlagen in der Stadt finanziert werden. Die Einnahmen werden nun schrumpfen. Dennoch mahnte Lutz Wagner, dass es zumindest mit dem Bau des Multifunktionsplatzes in Ittenbach weitergehen müsse.