Tauscht sich mit Kommunen aus Neuer Standort für Autozulieferer ZF
Kreis Ahrweiler · Der Autozulieferer ZF muss nach der Flut aus Ahrweiler wegziehen. Als Alternative kommen mehrere Standorte infrage – nicht nur die benachbarte Grafschaft. Bis Mitte des Jahres soll seine Entscheidung fallen, teilt ein Unternehmenssprecher mit.
Zur öffentlichen Diskussion über die Zukunft des Ahrweiler Werks des Autozulieferers ZF Friedrichshafen hat sich nun auch das Unternehmen eingeschaltet, das die Beschäftigten kürzlich gemeinsam mit dem Betriebsrat bei einer Betriebsversammlung über den aktuellen Sachstand informierte. Demnach läuft bei ZF der Prozess, einen Ersatzstandort für das von der Flutkatastrophe im Juli 2021 betroffene Werk Ahrweiler zu finden. „Es gibt mittlerweile aussichtsreiche Alternativen zu der nach wie vor bestehenden Option Koblenz“, so ZF-Sprecher Florian Tausch. Neben der Gemeinde Grafschaft für einen möglichen Standort in Gelsdorf sei man mit weiteren Kommunen in engem Austausch. „Um einen abschließenden und objektiven Vergleich vornehmen zu können, werden aktuell für diese Standorte noch technische und finanzielle Detailfragen geklärt“, teilt Tausch mit und macht deutlich, dass der Entscheidungsprozess weiterhin ergebnisoffen läuft und noch keine Vorentscheidung gefallen ist. Klar sei, dass man in Rheinland-Pfalz bleiben wolle und werde.
Wettbewerbsfähigkeit entscheidend
Hauptkriterium bei der Entscheidung ist lauf ZF die Wettbewerbsfähigkeit des neuen Standorts. Das neue Werk müsse langfristig eine gute wirtschaftliche Perspektive bieten, um somit auch nachhaltig Beschäftigung zu sichern. Hierbei spielten neben den Grundstückspreisen auch die Erschließungskosten eine Rolle. Das sei beispielsweise ein Nachteil für Standorte, die keine existierende Infrastruktur aufweisen. Dies muss auch in Gelsdorf noch geschaffen werden.
Ein weiterer Aspekt ist die kommerzielle Abwägung sei, ob das Gebäude durch ZF errichtet werden soll oder ob die Immobilie langfristig angemietet werden kann. Darüber hinaus sei die Höhe potenzieller öffentlicher Fördermöglichkeiten ein wichtiger Faktor. „Wir und auch der Betriebsrat sind hierzu in Gesprächen mit den politischen Vertretern. Bisher liegen aber, trotz der Ankündigungen aus der Politik, leider noch keine nennenswerten Ergebnisse vor“, macht Tausch ebenfalls deutlich.
Als weitere wichtige Kriterien nennt der Unternehmenssprecher die räumliche Nähe zum bisherigen Werk in Ahrweiler und die Mobilitätsangebote, was wiederum für die Grafschaft sprechen könnte. Die zeitliche Umsetzbarkeit spiele ebenfalls eine zentrale Rolle bei der Standortauswahl. „Wie in der Verfahrensvereinbarung festgelegt, wollen und müssen wir das neue Werk spätestens Anfang 2024 beziehen. Auch aufgrund dieses ambitionierten Zeitplans arbeiten wir mit Hochdruck an einer abschließenden Bewertung und Entscheidung. Diese wollen wir – auch das ist in der Verfahrensvereinbarung geregelt – bis Mitte des Jahres treffen“, so Tausch abschließend.