Bad Hönningen war Umschlagplatz für Drogen

Fünf Männer stehen wegen Marihuana-Handels vor Gericht

Koblenz. (dpa) Sie sollen mindestens 14 Tonnen Marihuana geerntet und verkauft haben: Dafür müssen sich fünf Männern im Alter zwischen 31 und 64 Jahren seit gestern vor dem Landgericht Koblenz verantworten. Ihnen wird unter anderem vorgeworfen, von außen nicht einsehbare Flächen von Maisfeldern deutscher Bauern gepachtet und dort Marihuana angebaut zu haben - mit jährlichen Ernten von wenigstens 3,5 Tonnen.

Umschlagplatz der Drogen war nach Gerichtsangaben Bad Hönningen im Kreis Neuwied. Einer der Angeklagten hat nach Angaben der Staatsanwaltschaft außerdem den Transport von Marihuana aus einer sogenannten Indoor-Aufzuchtanlage für Cannabis-Pflanzen in den Niederlanden in den Raum Aachen organisiert. Eine solche Anlage sei auch in Bad Hönningen aufgebaut worden.

Der Prozess wurde gleich zu Beginn unterbrochen, weil einer der Anwälte beantragte, den Vorsitzenden Richter wegen Befangenheit abzulehnen. Ermittlungen seien möglicherweise manipuliert worden, sagte der Verteidiger. So seien zwei wichtige Zeugen der Anklage gemeinsam und nicht getrennt vernommen worden.

Der Antrag wurde abgelehnt, woraufhin aber wieder andere Verteidiger den Austausch des Staatsanwaltes forderten.Sie kritisierten, die Akteneinsicht sei für sie nicht vollständig gewesen. Nach Verlesung der Anklageschrift wurde die gestrige Verhandlung schließlich unterbrochen. Der Prozess soll nun am Donnerstag, 2. Juli, fortgesetzt werden. Insgesamt sind mehr als 20 Verhandlungstage für den Prozess angesetzt.

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