Bad Honnef: Gedenken im Regen

Feiden spricht am Platz der ehemaligen Synagoge

  An der unteren Kirchstraße  stand früher die Honnefer Synagoge. Am Montag fand deshalb dort eine Gedenkstunde statt.

An der unteren Kirchstraße stand früher die Honnefer Synagoge. Am Montag fand deshalb dort eine Gedenkstunde statt.

Foto: Holger Handt

Bad Honnef. (fa) Im strömenden Regen haben am Montag Bürgermeisterin Wally Feiden und rund 30 weitere Bad Honnefer derjenigen Bürger gedacht, die am 9. November 1938 unter den Ausschreitungen gegen jüdische Einrichtungen zu leiden hatten.

"Und dann waren sie nicht mehr da", begann die Bürgermeisterin ihre kurze Ansprache vor der Gedenktafel für die ehemalige Synagoge an der unteren Kirchstraße. Feiden rief Situationen wie diese ins Bewusstsein: Im Nachbarhaus wohnte plötzlich eine andere Familie, manche Schulbank und mancher Arbeitsplatz blieben leer.

"Manchen Adam oder Samuel, manche Ruth oder Rachel - womöglich Klassenkameraden - hatte man irgendwann ein letztes Mal auf der Straße getroffen", so Feiden, die zudem an die Bad Honnefer "Sammelhäuser" an der Bergstraße und der Rommersdorfer Straße erinnerte, in denen für viele Juden die Deportation ihren Anfang nahm.

Wenn auch die Bad Honnefer Synagoge nicht so groß und wohlhabend gewesen sei wie andere, so wachse gerade angesichts des Verlusts die Bedeutung der kleinen Erinnerungsstücke bis hin zu den persönlichen Gegenständen der Verfolgten.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort