Bad Honnef hat den Zuschlag für die Gemeinschaftsschule

Selten zog der Stadtrat über Parteigrenzen hinweg entschlossener an einem Strang als bei der Frage, ob sich die Konrad-Adenauer-Schule um die Errichtung einer Gemeinschaftsschule bewerben soll. Das einstimmige Votum der Politiker, den Antrag fristgerecht zum Jahresende zu stellen, wurde am Freitag belohnt: Bad Honnef gehört zu den 17 Kommunen, die den NRW-Modellversuch starten dürfen.

Bad Honnef hat den Zuschlag für die Gemeinschaftsschule
Foto: Frank Homann

Bad Honnef. Selten zog der Stadtrat über Parteigrenzen hinweg entschlossener an einem Strang als bei der Frage, ob sich die Konrad-Adenauer-Schule um die Errichtung einer Gemeinschaftsschule bewerben soll.

Das einstimmige Votum der Politiker, den Antrag fristgerecht zum Jahresende zu stellen, wurde am Freitag belohnt: Bad Honnef gehört zu den 17 Kommunen, die den NRW-Modellversuch starten dürfen. Im Rhein-Sieg-Kreis sind es zwei, denn Bornheim erhielt ebenfalls den Zuschlag. Voraussetzung ist nun, dass genug Eltern Vertrauen in das Vorhaben setzen.

Der Zeitpunkt der Bekanntgabe hätte passender kaum sein können: Den Leiter der Konrad-Adenauer-Schule, Stefan Behlau, erreichte die Nachricht in Dortmund bei einer Fachtagung zum Thema "Wie Gemeinschaftsschule gelingen kann". "Das ist wirklich eine gute Nachricht. Ich bin mir absolut sicher: Für Kinder, Eltern und den Schulstandort ist die Gemeinschaftsschule perspektivisch der richtige Weg", sagte Behlau dem General-Anzeiger.

Auch im Rathaus löste die Nachricht Freude aus. "Damit sind wir auf einem guten Weg, eine leistungsfähige schulische Versorgung unserer Kinder in Bad Honnef auf Dauer Elternhaus-nah zu gewährleisten", ließen Bürgermeisterin Wally Feiden und Erste Beigeordnete Monika Oestreich am Freitag wissen.

Viel Zeit, sich zu freuen, bleibt Behlau und seinem Kollegium nicht: Schon kommende Woche beginnt die Detailarbeit. Bei der Gemeinschaftsschule handelt es sich, mit allen schulamtsrechtlichen Konsequenzen, um die Errichtung einer neuen Schule. Diese bietet alle Abschlüsse der Sekundarstufe eins, inklusive Orientierung an gymnasialen Standards.

Eine Voraussetzung ist deshalb die verbindliche Kooperation mit einem Gymnasium und, bei entsprechender Qualifikation, feste Zusagen auf einen Platz in der Oberstufe. Das Siebengebirgsgymnasium hat, als erste von mehreren möglichen Schulen, einen positiven Beschluss der Schulkonferenz hierzu gefasst.

Wichtig sei nun vor allem Überzeugungsarbeit bei den Eltern, so Behlau. Denn geknüpft ist der Start des Modellversuches an die Mindestanmeldezahl von 69 Schülern. "Ich bin sicher, wir können die Eltern überzeugen, dass sie ihre Kinder mit sehr großem Vertrauen in unsere Hände geben können."

Zuversicht zieht der Schulleiter auch aus der Resonanz auf die Eltern-Umfrage, die Schulausschuss und Stadtrat dem Antrag vorangestellt hatten. Bei einem Rücklauf von 61 Prozent sahen 116 Eltern von Dritt- und Viertklässlern die Gemeinschaftsschule als gute Schulformalternative für das eigene Kind an. Hochgerechnet auf 100 Prozent der Befragten lag die Zahl bei 175.

"Wichtig ist es jetzt, die Zeit bis zur Anmeldung zu nutzen", verwies darum auch Wally Feiden darauf, dass nun - erneut - die Eltern das letzte Wort haben, wie schon bei der Profilierung der Haupt- zur Sekundarschule im vergangenen Sommer.

Die Teilhabe am Landes-Schulversuch markiert das Ende eines Jahre währenden Versuches, die städtische Hauptschule fit zu machen für die Zukunft und die Scharte eines fehlenden Realschulangebotes in städtischer Trägerschaft auszumerzen. Mehrere Versuche zuvor waren gescheitert, so die Verbundschule.

Die Konrad-Adenauer-Schule am Rheingoldweg lädt für Samstag, 5. Februar, zum Schulfest ein. Von 10 bis 14 Uhr besteht dabei auch die Möglichkeit, die Schule kennenzulernen und Gespräche zu führen.

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