Bad Honnefer Ruderer wollen den "Toten Arm" beleben

BAD HONNEF · Der Wassersportverein Bad Honnef sieht in der Renaturierung des Rhein-Altarms vor Grafenwerth eine große Chance.

 WSVH-Vorsitzender Kuno Höhmann (rechts) ehrte treue und verdiente Mitglieder.

WSVH-Vorsitzender Kuno Höhmann (rechts) ehrte treue und verdiente Mitglieder.

Foto: Roswitha Oschmann

"Unsere Sporthalle ist der Rhein und der Seitenarm zwischen der Insel Grafenwerth und dem rechtsrheinischen Ufer." Kuno Höhmann, der Vorsitzende des Wassersportvereins Bad Honnef, betrachtet aber diesen Bereich nicht allein für den WSVH als besonders wertvoll. Beim Neujahrsempfang verwies er auf die Bedeutung für die ganze Stadt und nahm dabei auch Bezug auf die Diskussionsveranstaltung des General-Anzeigers in der vergangenen Woche im Haus im Turm.

"Unter Einbeziehung der Insel Grafenwerth könnte eine für die Stadt Bad Honnef einmalige kombinierte Sport-, Naherholungs- und Freizeitregion entstehen, die weit über die Bedürfnisse des Wassersportvereins hinausgeht", sagte er. Voraussetzung: Der Altarm, der zu verlanden droht, wird ausgebaggert.

Damit werde das integrative Potenzial zwischen allen sportlichen Interessengruppen gehoben, die natürliche Funktion der Wasserfläche als Retentionsfläche für die Wasserlebewesen und damit deren Vielfalt bliebe erhalten und der Dreiklang zwischen Siebengebirge, Stadt und Rheinstrom könne weiter ausgebaut werden.

Das sind die Überlegungen des Vorsitzenden in Sachen Sportentwicklungskonzept für Bad Honnef und das war seine Antwort auf die GA-Podiumsdiskussion zum Thema "Stirbt Bad Honnef aus?" Die Renaturierung des Toten Arms könnte mehrere Mosaiksteinchen für die Zukunft Bad Honnefs beisteuern, machte Höhmann den Gästen die Vorstellungen des WSVH schmackhaft.

Darunter neben eigenen Mitgliedern auch Vizebürgermeister Peter Profittlich, Kommunalpolitiker und Sponsoren des Vereins, denen der WSVH-Chef herzlich dankte. In der Rheincharta, der Bad Honnef beigetreten ist, sieht er eine große Chance für die Umsetzung dieser Träume in naher Zukunft. Leider fiel der Vortrag über die Charta aus - der Referent war erkrankt.

Frauenrudern war damals keine Selbstverständlichkeit

Nicht ins Wasser fiel dagegen die Ehrung von Mitgliedern. So setzte sich Gisela Richarz bereits vor 50 Jahren erstmals ins Ruderboot. Höhmann: "Frauenrudern war damals keine Selbstverständlichkeit." Wenn Gisela Richarz auch heute nicht mehr aktiv ist, so hält sie dem Verein dennoch die Treue. Der Vorsitzende würdigte sie mit der Goldenen Nadel des Deutschen Ruderverbandes.

Die Goldene Vereinsnadel ging an Manfred Menzel und Ferdi Jülich für 40 Jahre beim WSVH. Ebenso lange sind Robert Kallscheuer und Jörg Pütz Vereinsmitglieder. Der eine wegen Urlaub, der andere wegen seiner Verpflichtungen als Karnevalspräsident mussten passen und erhalten später ihre Nadeln. Nach den Ehrungen wurde bei einem kalten Büfett noch lange über den WSVH und seine Pläne diskutiert.

Die Kilometerkönige: Auch einen Kilometerkönigspokal vergibt der Bad Honnefer Wassersportverein. König wurde bei den Motorbootkapitänen erneut Guido Kovacic. Er schaffte 4500 Kilometer. Auf Platz zwei kam Michael Schöttes mit 1200 Kilometern vor Christian Dung mit 1000. Bei den Ruderern holte sich Ralf Lehr mit 2781 Kilometern den Pokal der Männer. Der Frauen-Pokal ging an Martina Lehr mit 2321 Kilometern. Den Juniorinnen-Pokal erlangte Annika Witten mit 1139 Kilometern.

Mit 2871 geruderten Kilometern schaffte Maurizio Götz die längste Strecke der ganzen Ruderabteilung. Er wurde mit dem Junioren-Pokal ausgezeichnet. David Faßbender kam auf 2520 Kilometer. Zusammen mit Maurizio ruderte er von Rheinfelden bis Honnef. Das waren in einer Woche allein knapp 600 Kilometer. "Das ist so überragend", sagte Kuno Höhmann, dass er den beiden Dritten der Landesmeisterschaft im Doppel-Zweier zusätzlich den Hannes-Bieker-Pokal überreichte.

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