Bärbel Steinkemper: "Es war ein Reifungsprozess"

Alfters Bürgermeisterin entschied sich nach Sommerferien für Rückzug

Bärbel Steinkemper: "Es war ein Reifungsprozess"
Foto: Volker Lannert

Alfter. Dass sie in der "letzten Phase, bis die Nachricht tatsächlich raus war" schon "sehr angespannt" war, gibt Alfters Bürgermeisterin Bärbel Steinkemper ohne Umschweife zu. Ebenso wie den Umstand, dass sie in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag "so schlecht wie selten" geschlafen habe.

Wie berichtet, hatte die 61-jährige Verwaltungschefin am Mittwoch dem CDU-Fraktionsvorstand, dem geschäftsführenden Vorstand des CDU-Gemeindeverbandes und den CDU-Ortsvorsitzenden mitgeteilt, nicht mehr zur Kommunalwahl im Juni 2009 anzutreten. Einen Tag später, am Donnerstag, setzte sie dann in einer kurzfristig angesetzten Betriebsversammlung im Rathaus ihre Mitarbeiter in Kenntnis.

"Das war schon ein Angang und nicht einfach, die Kollegen zu informieren." Schließlich soll nach fast 20 Jahren im Amt Schluss sein. "Ich arbeite gerne, es macht Spaß, und ich bin weiß Gott nicht müde. Die andere Seite ist aber, dass es auch ein Leben jenseits der Kommunalpolitik gibt", nannte sie gestern auf Anfrage Gründe.

Der Fakt, dass die Legislaturperidode künftig sechs statt fünf Jahre umfasst, sei dabei "nicht der entscheidende Punkt" gewesen. Vielmehr habe sie ihre Entscheidung nach einem "Reifungsprozess, der manchmal Zeit braucht" nach den Sommerferien getroffen. "Natürlich" habe dabei auch ihre Familie, die in der Vergangenheit "etwas zu kurz gekommen" sei, eine Rolle gespielt.

In dem stellvertretenden Fraktionsvorsitzenden Rolf Schumacher, den sie als Bürgermeister-Kandidaten der CDU ausgeguckt hat, sieht sie den richtigen Mann, weil er den "Spagat zwischen Ortsverbundenheit und rationalem Denken" vollbringt. Konkrete Pläne für ihren Ruhestand hat sie derzeit noch nicht. Allerdings "kann ich mir nicht vorstellen, dass ich nächstes Jahr zu Hause sitze und Blumen arrangiere".

Auch wenn sie "im Moment keinen Beratervertrag in der Tasche habe", sei sie "optimistisch" ein passendes Betätigungsfeld zu finden, scherzte sie. Zudem sei sie für die nächsten zwei Jahre als Vorsitzende der Rhein-Voreifel-Touristik bestätigt worden.

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