Bahnhof soll auf Vordermann gebracht werden

Die Bahn AG sagt der Stadt Linz zu, Mängel zu beseitigen und Pflegemaßnahmen zu ergreifen - Bürgermeister Adi Buchwald prangert die vielen Missstände an: "Der Eigentümer steht in der Verantwortung"

Bahnhof soll auf Vordermann gebracht werden
Foto: Frank Homann

Linz. Der Bahnhof von Linz soll auf Vordermann gebracht werden. Dies ist das Ergebnis eines Gespräches zwischen der Stadt Linz und der Deutschen Bahn "DB Station & Service AG". Bei einem Ortstermin hatten Bürgermeister Adi Buchwald und Stadtmanager Thomas Herschbach dem Leiter Bahnhofsmanagement, Hans-Peter Kohlbecker und Objektleiter Anton Müller die Situation am und rund um den Bahnhof Linz vor Augen geführt.

Wie Adi Buchwald gegenüber den beiden DB-Verantwortlichen betonte, seien die Zustände an einem Haupt-Zugangspunkt von Linz - beschmierte Wände, Dreck, Müll, Zerstörung und Verwahrlosung - schlichtweg unhaltbar. Es könne nicht angehen, dass wegen eines geplanten Verkaufs des Bahnhofsgebäudes seitens der DB notwendige Pflegemaßnahmen unterblieben.

Buchwald: "Als Eigentümerin hat sich die DB so lange um die Instandhaltung, Unterhaltung und Sauberkeit des Gebäudes zu kümmern, bis ein neuer Besitzer in der Verantwortung steht. Es kann nicht sein, dass die DB zunächst vollendete Tatsachen schafft und dann im Handeln bereits so verfährt, als ob sie nicht mehr die Eigentümerin sei."

In diesem Zusammenhang wiederholte Buchwald sein Befremden über die Politik der DB, den Bahnhof in einer Tourismusstadt wie Linz nicht weiter betreiben zu wollen. Auch dies hatte der Linzer Bürgermeister bereits in einem offenen Brief an die Bahn verdeutlicht. "Von der Vielzahl von Tagestouristen, die die Stadt Linz besuchen, reisen viele per Bahn an, zudem ist hier auch eine Hauptstation der touristisch attraktiven Kasbachtalbahn. Die Deutsche Bahn steht hier schon in der Verantwortung, ein ansprechendes Erscheinungsbild zu gewährleisten", unterstrich Stadtmanager Thomas Herschbach.

Bei der Ortsbesichtigung mahnte der Linzer Bürgermeister unter anderem den Verfall des Gebäudes der ehemaligen Bahnmeisterei, mangelnde Sauberkeit und Wandbeschmierungen, defekte Objekte wie eine alte Salzstreukiste und auch die nicht mehr bepflanzten Blumenkübel an.

Wie Hans-Peter Kohlbecker erklärte, werde die Deutsche Bahn die Beseitigung kleinerer Mängel im Rahmen des in Linz praktizierten "Stillstandmanagements" (Verkehrssicherung und Pflegemaßnahmen wie die Entfernung von Graffiti und verwildertem Grünzeug) direkt in Angriff nehmen. Eine Wiederbepflanzung der Blumenkübel werde ebenfalls erfolgen, wobei hierin auch der städtische Bauhof in einer Aktion guten Willens eingebunden sei.

Hinsichtlich kostenintensiverer Maßnahmen, wie der Erneuerung des Graffitischutzes, versprach Kohlbecker, entsprechende Angebote einholen zu lassen. Kohlbecker und Buchwald möchten zudem auch eine so genannte Ordnungspartnerschaft auf den Weg bringen, die sich in Andernach und Boppard bereits bewährt habe.

Damit bekäme die Landespolizei, im konkreten Fall die Polizeiinspektion Linz, Hausrecht auf dem Linzer Bahnhof, der grundsätzlich wie alle Bahnhöfe vom Bundespolizei beaufsichtigt wird. Den entsprechenden Kontakt mit dem Chef der Linzer Polizeiinspektion, Lothar Regolinski, hatte Adi Buchwald unmittelbar aufgenommen, wobei die Polizei im Rahmen ihrer Befugnisse schon jetzt Präsenz vor Ort zeigt.

"Die Deutsche Bahn hat in ihrem internen Bewertungssystem ihrer Bahnhöfe eine Prioritätenliste, in der die Ordnungspartnerschaft, Sicherheit und Frequenz ganz oben auf der Agenda stehen", erklärte Hans-Peter Kohlbecker. Der Dialog zwischen der Stadt Linz und der Deutschen Bahn soll fortgesetzt werden.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort