Bauarbeiten am Siegburger Oktopus-Bad in spektakulärer Phase
Baggern in 8,50 Meter Tiefe
Siegburg. So einen ungewöhnlichen Arbeitsplatz hat man als Baggerfahrer eher selten: Auf dem Boden einer 8,50 Meter tiefen, kreisförmigen Grube, die immerhin 11,20 Meter Durchmesser aufzuweisen hat, arbeitet sich derzeit ein Minibagger Schaufel für Schaufel weiter in die Tiefe. Die Bauarbeiten am Tauchbecken des Oktopus-Bades sind derzeit in einer spektakulären Phase.
Ende September hatten die Arbeiten an dem Loch für den neuen Tauchturm begonnen, erklärt Jan Hamers, Bauleiter der Firma Pellikaan Unternehmen. Immer tiefer hatten sich die Bagger gearbeitet, bis die Baugrube schließlich so tief war, dass per Kran ein Minibagger in Tiefe gelassen werden musste. "Das ist eine sehr anspruchsvolle Arbeit, bekräftigte Bauleiter Hamers.
Und eine wichtige zugleich. Schließlich soll die rund 20 Meter hohe Tauchsäule zu einer der Hauptattraktionen des Siegburger Freizeitbades werden, das derzeit grundlegend umgebaut wird. "Europaweit ist so etwas einzigartig", versprach SAB-Geschäftsführer Wolfram Wäscher anlässlich der Vorstellung des Projektes Ende Juli.
Der Tauchturm ist aber nur ein Bestandteil eines höchst ambitionierten Projektes. Denn nach den Plänen von SAB empfiehlt sich das 2009 fertig renovierte Oktopus einer Vielzahl von Nutzern.
Es soll als Spaßbad für Kinder und Jugendliche ebenso taugen, wie als Gesundheits- und Freizeitzentrum für Senioren sowie ein Trainingsort für Schüler und Schwimmvereine sein. Zudem wollen die Betreiber mit Attraktionen wie einer Windsurf-Anlage, neben dem Tauchbecken und einem 300-Meter-Geschwindigkeitsrutschenpark samt Hotel und Ärztehaus noch zusätzlich Gäste aus dem Umland anlocken.
Dafür investiert SAB rund 20 Millionen Euro in den Umbau des Bades, welches das Unternehmen dann auch selbst betreiben will. Was Wasserratten freuen dürfte: Erklärtes Ziel des Investors ist es, die Eintrittspreise erschwinglich zu halten. Trotzdem erhofft man sich bei SAB einen rentablen Betrieb, bei gleichzeitig niedrigeren Zuschüssen der Stadt Siegburg.
Der Zeitplan sieht vor: Voraussichtlich am 1. September soll das neue Hallenspaßbad eröffnet werden. Zeitgleich mit einem Hotel im Drei-Sterne-Sektor, das über etwa 150 Betten verfügen wird.
Stand der Dinge ist bislang: 8,50 Meter tief hatte der Minibagger das Loch des Tauchturms am Dienstag schon ins Erdreich getrieben. Doch damit ist es längst noch nicht genug, wie Bauleiter Hamers ausführte: "Insgesamt müssen wir auf auf 13,50 Meter Tiefe kommen." Bis Ende der Woche soll dieses Ziel erreicht sein. Dabei ist keine übermäßige Eile geboten, betont der Bauleiter: "Wir liegen noch voll im Plan."
Das gilt auch für die anderen Arbeiten im Oktopus, die parallel zu den Arbeiten am Tauchturm durchgeführt werden. Die Entkernung des alten Gebäudes ist schon so weit vorangeschritten, dass nun das Betonieren der Bodenplatten des Sportbeckens ansteht, so Hamers. Das ist 25 Meter lang und 12,50 Meter breit.
Im Tauchturm geht es nun voraussichtlich ab nächster Woche weiter mit dem Bau einer acht Zentimeter starken Betonwand. Es folgen die Bewehrungen, ferner die Bodenplatte. Verläuft alles nach Fahrplan, "wird der Tauschturm Ende März komplett fertig sein" gibt Bauleiter Hamers den Zeitplan vor.