Baubeginn für den Milchpavillon ist Ende April

Planungsausschuss stimmt geschlossen für den Erbpachtvertrag mit dem Ehepaar Grummich - Ein oberirdisches Trafo-Häuschen erfordert kleine Änderungen bei den Bauplänen

Bonn. Eigentlich sollte das alte Milchhäuschen auf dem Bonner Münsterplatz längst Geschichte sein. Doch weil ein Abriss während des Weltjugendtages nicht in Frage kam und es zwischen Verwaltung und Pächter außerdem Differenzen über die Höhe der Erbpacht gab, rücken die Bagger voraussichtlich erst Ende April an. Das Gebäude aus den 60er Jahren weicht einem transparenten Neubau der Bonner Architekten Wolf Dittmann und Wolfgang Luft ( der GA berichtete). Einstimmig hat der Planungsausschuss am Donnerstagabend die Eckpunkte des Erbpachtvertrages gebilligt.

"Wir haben doch einige Zeit gebraucht, um dem Ausschuss einen Beschlussvorschlag zu unterbreiten", räumte der Leiter des Liegenschaftsamtes, Martin Krämer, ein. Zu den Unstimmigkeiten sagte er: "Bei einem Vertrag, der für 60 Jahre bindend ist, ist es normal, dass man sich auch strittig unterhält." Jetzt soll es zügig vorangehen. Bis zum Beginn des Weihnachtsmarktes soll der Rohbau des neuen Milchpavillons stehen.

Kleine Veränderungen mussten die Architekten an ihren Plänen noch vornehmen. "Es ist zu teuer, die oberirdische Trafo-Station zu verlegen", erklärte Luft den Planungspolitikern. Deshalb haben die Architekten den Trafo, der bei Veranstaltungen auf dem Münsterplatz benötigt wird, in den Treppenturm integriert. Er ist aber von außen zugänglich. Der schmale Turm ragt als "städtischer Merkpunkt" zwischen Beethovendenkmal und Sterntor über das flache Gebäude hinaus.

Auf einer Fläche von 150 Quadratmetern stehen im neuen Pavillon 85 Sitzplätze zur Verfügung, draußen können auf 150 Quadratmetern Stühle und Tisch aufgebaut werden. In den Neubau ist eine öffentliche, behindertengerechte Toilette integriert.

Das Milchhäuschen hat eine mehr als 100-jährige Tradition. Schon um 1900 stand auf dem Münsterplatz ein hölzerner Erfrischungspavillon. Als in den 60er Jahren die Tiefgarage gebaut und der Münsterplatz neu gestaltet wurde, musste der Holzbau weichen. Der Nachfolger entsprach schließlich ebenfalls nicht mehr "funktionalen und gestalterischen Anforderungen", wie es die Verwaltung formulierte. 2004 lief der Pachtvertrag aus und der Wettbewerb für die Neugestaltung an.

"Wir bringen nun schon seit acht Jahren die Fußgängerzone auf Vordermann. Da ist es wichtig, dass es auch bei den Immobilien Verbesserungen gibt", sagte Planungsamtsleiter Michael Isselmann. Auch Stadtkämmerer Ludger Sander ist froh über die "deutliche Aufwertung des Standortes". Die Betreiber Annegret und Hermann Grummich, die bereits den Architektenwettbewerb finanziert haben, investieren etwa 700 000 bis 800 000 Euro in den Neubau.

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