Baugebiet "Olsdorfer Kirchweg" in Alfter Bei der Begehung zeigten sich viele Teilnehmer skeptisch

ALFTER · Noch ist es grün am Alfterer Hang oberhalb des Cassiushofs zwischen Strangheidgesweg und Olsdorfer Heide. Das könnte sich bald ändern: Sechs Jahre hat die Gemeinde Zeit, das Areal für die Bebauung zu erschließen, nachdem im November 2011 die Umlegung des Gebietes in Baugrundstücke abgeschlossen wurde.

Am Montagabend haben die Freien Wähler Alfter Bürger zu einer Besichtigung des Baugebiets und anschließender Informationsveranstaltung eingeladen. Mehr als 50 Interessierte wanderten gemeinsam mit den Ratsherren Bolko von Schweinitz, Egbert Roggentin und Volker Helwich das betreffende Areal ab.

Das Baugebiet "Olsdorfer Kirchweg" teilt sich in zwei Abschnitte: Ein unterer Teil I zwischen Eisensteingrube und Franzstraße soll noch 2013 erschlossen werden. 18 Baugrundstücke sind dort geplant. Nachdem die Erschließung durch einen privaten Investor am Widerstand der Eigentümer gescheitert war, hat die Gemeinde im März beschlossen, diesen Abschnitt selbst zu erschließen und trägt damit zehn Prozent der anfallenden Kosten. Wann innerhalb der kommenden sechs Jahre die Erschließung des zweiten, größeren Teils II mit rund 55 geplanten Baugrundstücken stattfinden wird, ist noch unklar.

Schon während des Spaziergangs wurde offensichtlich, welche Themen den Teilnehmern auf den Nägeln brennen. Den Anwohnern der benachbarten Wohngebiete macht vor allem der zusätzliche Verkehr Sorgen, der sich nach der Bebauung durch Alfters schmale Straßen schlängeln wird, wie Ralf Steuber, der in der Steinergasse wohnt, betont: "Es muss ein Konzept her, wie der Verkehr abfließen soll." Vor allem der Bauverkehr sei eine enorme Belastung, so Volker Helwich. Ein weiteres großes Problem sei, dass die Bebauung noch einen Abschnitt des Hangs versiegeln würde und damit das Hochwasserrisiko steige, sagte von Schweinitz, "Unsere Sorge ist, dass das Gebiet erschlossen wird, die Gemeinde im Nothaushalt für die notwendige Infrastruktur, also Straßen, Schulen und so weiter, aber nicht sorgen kann ", ergänzte Parteikollege Roggentin. Bürgermeister Rolf Schumacher war gestern für einer Stellungnahme nicht zu erreichen.

Nach der Begehung folgte eine Informationsveranstaltung im Gasthaus zur Krone. Obwohl Vertreter unterschiedlicher Interessen anwesend waren, nahmen sich alle Beteiligten die Ermahnung von Schweinitz' zu Herzen, eine "faire Diskussion" zu führen. "Auch wir, die wir oben bauen wollen, haben ja kein Interesse daran, dass die unten dann ersaufen", sagte ein Diskussionsteilnehmer. Die Freien Wähler hätten keine Lösungen für die Probleme, die durch die Erschließung entstünden, wollten aber bei den Bürgern für Transparenz sorgen, so von Schweinitz.

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