Bergung des Gas-Tankers dauerte 24 Stunden

Die Feuerwehrleute aus Ruppichteroth und Ludwigshafen waren die ganze Nacht im Einsatz - Die BASF-Experten halfen mit einem überdimensionalen Bunsenbrenner aus

  Atempause:  Die Feuerwehrmänner ruhen sich am Rande der Bergung des Gaslasters einen Augenblick aus.

Atempause: Die Feuerwehrmänner ruhen sich am Rande der Bergung des Gaslasters einen Augenblick aus.

Foto: Holger Arndt

Neunkirchen-Seelscheid. Bis in die frühen Morgenstunden waren am Freitag zehn Mannen der Feuerwehr Ruppichteroth und sechs BASF-Experten mit der Bergung des am Donnerstagmorgen in Ingersau verunglückten Gastankwagens beschäftigt. Gegen 19.15 Uhr stand der Laster am Donnerstagabend wieder auf seinen Rädern. Das Umpumpen des Flüssiggases bereitete indes Schwierigkeiten, so dass der Tank erst am Freitagmorgen gegen 7.45 Uhr restlos entleert war und der Unfallwagen abgeschleppt werden konnte. Um 9 Uhr zogen die letzten Feuerwehrleute ab. Etwa eine halbe Stunde später rollte dann auch wieder der Verkehr über die B 478 und B 507.

Wie berichtet, war der mit 3 000 Litern Propangas beladene Tanklastwagen gegen 7.10 Uhr an der Einmündung der B 507 auf die Bröltalstraße (B 478) in Ingersau umgekippt und in der Leitplanke hängen geblieben. Nach Angaben des 33 Jahre alten Fahrers hatten die Bremsen versagt. Die Polizei hatte bereits bei der Unfallaufnahme erhebliche Mängel an der Bereifung des Lkw mit Baujahr 1978 festgestellt. Ein Sachverständiger soll das sichergestellte Fahrzeug jetzt genauer untersuchen.

Wegen drohender Explosionsgefahr hatten die Wehrleute des Rhein-Sieg-Kreises beim Transport-, Unfall-, Informations- und Hilfeleistungs-System (TUIS) Hilfe für die Bergung des Gefahrguttransporters angefordert. Fachleute der BASF-Werksfeuerwehr aus Ludwigshafen waren daraufhin nach Ingersau gekommen. Die Experten ließen den auf der Seite liegenden Lkw mit zwei Kränen aufrichten. Um 19.15 Uhr war damit laut Feuerwehrsprecher Peter Kern die akute Gefahr gebannt. Die Bewohner der evakuierten Häuser konnten in ihre Wohnungen zurückkehren.

Wegen unterschiedlicher Druckverhältnisse in den Tanks habe es Schwierigkeiten beim Umfüllen des Flüssiggases gegeben, sagt Kern. Erst gegen 23 Uhr hätten die Feuerwehren eine Lösung parat gehabt: Die BASF-Feuerwehrleute öffneten das Bodenventil des neuen Tanklastwagens, legten eine Leitung und fackelten den Druck über eine Art Bunsenbrenner ab und stellten so nach etwa 30 Minuten den Druckausgleich her. Bis 1.16 Uhr pumpten die Beamten das Flüssiggas aus dem Unfallwagen in den neuen Wagen um. Anschließend wurde ein verbliebener Rest von 200 bis 300 Litern kontrolliert abgefackelt. Da auch dabei immer wieder Probleme auftraten, war der Einsatz erst um 7.45 Uhr abgeschlossen.

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