Polizei ermittelt nach Knochenfund Todesursache von Birgit A. aus Lohmar weiter ungeklärt

Koblenz/Lohmar · Fünfeinhalb Jahre nach dem Verschwinden von Birgit A. aus Lohmar sind im Herbst Knochen der Verstorbenen gefunden worden. Die Staatsanwaltschaft wertet nun erneut Beweise aus. Doch wie Birgit A. ums Leben kam, ist noch immer ungewiss.

 Birgit A. hatte am 4. April 2015 ihren Dienst am Flughafen Hahn/Hunsrück beendet und ist danach nicht nach Hause zurückgekehrt.

Birgit A. hatte am 4. April 2015 ihren Dienst am Flughafen Hahn/Hunsrück beendet und ist danach nicht nach Hause zurückgekehrt.

Foto: dpa/Thomas Frey

Dass Birgit A. wohl nicht freiwillig fortging, vermutete die Polizei in Koblenz schon 2015, kurz nach ihrem Verschwinden. Im November 2020 hatte dann ein Pilzsammler die sterblichen Überreste der Lohmarerin in einem Wald bei Büchenbeuren gefunden. Seitdem untersuchen Kriminaltechniker die Überreste, bestätigt das Polizeipräsidium in Koblenz.

Die Staatsanwaltschaft in Bad Kreuznach erklärte am Dienstag, dass die Ermittlungen noch andauern. Ein „Todesermittlungsverfahren“ wurde dort bereits 2015 eingeleitet, das nach wie vor nicht abgeschlossen sei. Kriminaltechniker werten weiterhin die Untersuchungsergebnisse der Knochenfunde aus, wobei die Überreste inzwischen zur Bestattung freigeben worden seien, heißt es von der Staatsanwaltschaft.

 Der Arbeitsplatz von Birgit A. Der Flughafen Hahn/Hunsrück.

Der Arbeitsplatz von Birgit A. Der Flughafen Hahn/Hunsrück.

Foto: Polizei

Die Angehörigen seien mit der Benachrichtigung über den Fund auch erneut befragt worden. Ebenso werden die Ermittlungen im früheren Umfeld von Birgit A. wieder aufgenommen und persönliche Gegenstände neu analysiert, bestätigt die Staatsanwaltschaft. Weitere Erkenntnisse haben die Ermittlungen bisher aber nicht gebracht. Die Umstände, wie die damals 54-Jährige ums Leben gekommen ist, sind weiterhin ungeklärt.

Laut den Ermittlern wurden in der Nähe der Leiche auch Gegenstände gefunden, die Birgit A. zugeordnet werden konnten. Über einen Zahnabgleich habe man die Tote „mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit“ identifiziert. Bislang gebe es noch keine Erkenntnisse darüber, ob die Lohmarerin einem Kapitalverbrechen zum Opfer gefallen sei oder einen tödlichen Unfall erlitten habe. Klarheit sollen weitere kriminaltechnische und rechtsmedizinische Untersuchungen bringen.

Im April 2015 war Birgit A. zuletzt lebend gesehen worden. Sie hatte am Morgen des Karsamstags ihre Schicht im Tower des Flughafens Frankfurt Hahn beendet – kam aber nie im heimischen Lohmar an. Wie berichtet, meldete ihr Mann sie am nächsten Tag bei der Siegburger Polizei als vermisst. Die Familie hatte zusätzlich über Facebook nach der vermissten Mutter gesucht.

Die Polizei hatte 2015 mit großem Aufwand nach der Vermissten gesucht. Weil sie von einem Kapitalverbrechen ausgeht, verschickten die Beamten mehr als 2000 Fragebögen an Passagiere des Flughafens.

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