Dachstuhl der alten Realschule ausgebrannt Brandermittler nehmen Arbeit nach Großbrand in Bad Honnef auf

Update | Bad Honnef · Die Kriminalpolizei hat nach dem Feuer im ehemaligen Realschulgebäude in Bad Honnef die Ermittlungen aufgenommen. Sie sucht Zeugen für die Geschehnisse am Abend. Noch am Vormittag ist die Feuerwehr vor Ort.

 Feuerwehrleute bei den Nachlöscharbeiten an der ehemaligen Realschule in Bad Honnef.

Feuerwehrleute bei den Nachlöscharbeiten an der ehemaligen Realschule in Bad Honnef.

Foto: Ralf Klodt

Nach dem Feuer in dem Gebäude der ehemaligen Realschule St. Josef in der Bad Honnefer Innenstadt hat nun die Bonner Polizei die Ermittlungen aufgenommen.

Die Einsatzkräfte der Feuerwehr hatten am Dienstagabend bis zum frühen Morgen mit einem 140-köpfigen Großaufgebot gegen die Flammen gekämpft. Am Morgen teilte die Feuerwehr mit, dass der Einsatz voraussichtlich erst im Laufe des Mittwochs abgeschlossen werde. Noch immer gehen Kräfte am Brandherd in der Bismarckstraße gegen Glutnester vor.

Der Feuerschein und der Rauch waren am Abend schon von Weitem sichtbar. Immer wieder lösten sich brennende Teile und stürzten auf die Straße.

Erst eineinhalb Stunden nach der Alarmierung hatten die Wehrleute die Flammen so weit eingedämmt, dass der Schaden am Gebäude sichtbar wurde. Um eine Gefährdung für die Bevölkerung auszuschließen, veranlasste die Feuerwehr auch Luftmessungen. Anhaltspunkte für eine Gefährdung ergaben sich allerdings nicht, so die Informationen der Wehr. Auch die Warnapp Nina löste wegen des Brandes aus.

Nach bisherigem Stand wurde durch das Feuer und bei den Löscharbeiten niemand verletzt. Die Polizei hat die Ermittlungen zur Brandursache aufgenommen. Der Schulkomplex war beim Ausbruch des Feuers als Baustellenbereich abgesperrt. Dort waren laut der Polizei mehrere Firmen mit Arbeiten beschäftigt.

Teile des brennenden Dachstuhls stürzten auf die Straße

Brand der ehemaligen Realschule in Bad Honnef
18 Bilder

Brand der ehemaligen Realschule in Bad Honnef

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Foto: Ralf Klodt

Der Alarm bei der Freiwilligen Feuerwehr Bad Honnef ging am Dienstagabend um 19.33 Uhr ein. Minuten vorher war die zuerst alarmierte Polizeistreife an dem Gebäude eingetroffen. Wie die Polizei mitteilt, schlugen die Flammen da schon aus dem Dach.

Schnell stellte sich heraus, dass die Einsatzstärke erhöht werden musste. Nur vier Minuten nach dem ersten Alarm wurde die höchste Alarmstufe ausgerufen, berichtete Feuerwehrsprecher Björn Haupt am Einsatzort. Das Feuer hatte zwei voneinander getrennte Gebäudeteile der seit Sommer leer stehenden Schule erfasst, was die Einsatzarbeiten der Wehrleute erschwerte.

Wie ein Übergreifen der Flammen von einem Gebäudeteil auf das andere hatte kommen können, war am Abend noch unklar. Von Drehleitern aus versuchten die Wehrleute, Zugriff auf die Flammen zu bekommen. Unterstützt wurden sie dabei von weiteren Einsatzkräften, die vom Boden aus mit Wasserschläuchen auf den brennenden Dachstuhl zielten.

Es sollte verhindert werden, dass der Brandherd auf die umstehenden Gebäude, insbesondere den angrenzenden Neubau der Real- und Gesamtschule überspringen konnte. Unterstützt wurde die Feuerwehr Bad Honnef dabei von den angerückten Kollegen aus Beuel und Königswinter.

Oberste Priorität hatte laut Haupt, die teils enge Nachbarbebauung im Bad Honnefer Zentrum zu schützen. Für Gefahr sorgten dabei auch immer wieder brennende Teile des nachgebenden Daches, die aus einer Höhe von etwa zehn Metern auf die Straße stürzten. Um eine Gefährdung für Passanten auszuschließen, sperrte die Polizei das Areal weiträumig ab. Mehrere Straßen im Umfeld wurden gesperrt, um Schaulustige fernzuhalten.

Zeugen, die Beobachtungen mit einem möglichen Zusammenhang zu dem geschilderten Brandgeschehen gemacht haben, bittet die Polizei, sich unter der Rufnummer 0228-150 zu melden.

Altes Gebäude sollte abgerissen werden

Das alte Schulgebäude, in dem seit gut 100 Jahren unter verschiedenen Trägerschaften unterrichtet worden ist, wird aktuell abgerissen und steht seit dem Sommer leer. Nach Beendigung der Abrissarbeiten sollte dort eine neue Zweifachturnhalle auf dem Eckgrundstück von Rommersdorfer Straße und Bismarckstraße entstehen.

Die Schüler der erzbischöflichen Real- und Gesamtschule werden seitdem in dem nebenan neu gebauten, modernen Schulgebäude unterrichtet, das das Erzbistum für rund 30 Millionen Euro hat errichten lassen. Die Löscharbeiten sorgten durch den enormen Wassereinsatz dafür, dass sich große Pfützen auf dem Holzboden des Neubaus bildeten. Das eindringende Wasser musste von Wehrleuten mit Besen aus dem Schulgebäude gefegt werden.

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