Einsatz An der Alten Molkerei Drei Bauarbeiter nach Deckeneinsturz in Rheinbach leicht verletzt

Update | Rheinbach · In Rheinbach sind drei Bauarbeiter zum Glück nur leicht verletzt worden. Beim Bau einer neuen Rewe-Filiale sind die Männer beim Gießen einer Decke abgestürzt. Das Amt für Arbeitsschutz prüft jetzt die Baustelle.

 Im Außenbereich der Baustelle ist eine Decke eingestürzt.

Im Außenbereich der Baustelle ist eine Decke eingestürzt.

Foto: Axel Vogel

Lose hängen noch die Reste der Stahlgitter herunter, die der frisch gegossenen Betondecke den nötigen Halt verschaffen sollten. Doch am Freitag gegen 11.05 Uhr gibt die Konstruktion während Betonarbeiten am Neubau des Rewe-Centers in Rheinbach nach: Drei Bauarbeiter stürzen in fünf Meter Tiefe. Aber sie hatten einen Schutzengel: Die 67, 62 und 46 Jahre alten Männer einer Baufirma aus der Eifel verletzten sich nur leicht, wie Robert Scholten, Sprecher der Bonner Polizei, dem General-Anzeiger auf Anfrage sagte.

Mehrere Krankenwagen eilen sogleich zum Ort des Unglücks an der Straße „An der Alten Molkerei“. „Warum die Decke eingestürzt ist, dazu lassen sich noch keine Angaben machen“, erklärt Polizeisprecher Marco Stinner vor Ort. „Wir wissen, dass der Arbeitsunfall während der Betonarbeiten geschehen ist“, so Stinner weiter. Die Fallhöhe liegt laut Einsatzleiter Manfred Unruh von der Bonner Polizei bei fünf bis sechs Metern. „Die haben offenbar richtig Glück gehabt, dass denen nicht mehr geschehen ist“, sagt Unruh.

„Verletzte werden, auch wenn sie auf den ersten Blick nur leicht verletzt sind, bei solchen Unfällen nach der notärztlichen Versorgung zunächst einmal ins Krankenhaus gebracht. Schließlich könnten sie unter Schock stehen oder Traumata erlitten haben“, erklärte Scholten.

Auf der Rückseite des Neubaus, der laut Rewe am 6. Dezember dieses Jahres eröffnen soll, waren die Bauarbeiter gerade dabei, auf einer Fläche von rund 100 Quadratmetern eine neue Decke zu gießen. „Erst hat das Gerüst gewackelt und dann gab es einen lauten Knall“, schildert ein Bauarbeiter, der Zeuge des Unfalls gewesen ist. Schulterzucken bei der Frage, warum die Konstruktion plötzlich nachgegeben hat.

Etwa eine Stunde nach dem Unglück erkunden vier Mitarbeiter des Amtes für Arbeitsschutz der Bezirksregierung, wie es zu der folgenschweren Kettenreaktion kommen konnte. Sie rütteln am noch vorhandenen Gerüst, nehmen jeden Winkel der Baustelle in Augenschein, machen Fotos und Notizen. Genau beschauen sich die Experten die übriggebliebenen Deckenreste – eine Masse aus Beton, verbogenen Gittern, Brettern, Stützen und Verschallungen. Wie der General-Anzeiger erfuhr, erkundigen sich die Beamten des Amtes für Arbeitsschutz besonders nach Kalkulationstabellen für die Anzahl der Stützen, die für die Arbeiten im Einsatz sind.

Während die Rückseite der Baustelle für diese Untersuchungen weiträumig abgesperrt ist, gehen die Bauarbeiten im Innern des Neubaus mit 2000 Quadratmetern Verkaufsfläche weiter. Im Januar dieses Jahres hatten Abrissbagger an der Straße „An der Alten Molkerei“ damit begonnen, das alte Rewe-Center Esser abzureißen. Seit März laufen die Neubauarbeiten an gleicher Stelle. Der Rewe-Markt ist währenddessen in einem Ausweichquartier im früheren Plus-Markt an der Bachstraße mitten im Zentrum der Glasstadt untergekommen. Wenn der neue Markt fertiggestellt ist, soll sich die Größe der Belegschaft von derzeit 28 Mitarbeitern mindestens verdoppeln.

Am Abend berichtet Polizeisprecher Scholten, dass die drei Bauarbeiter nur leichte Verletzungen davon getragen haben. Am Montag wird sich die Bezirksregierung äußern, wie es zu dem Unglück kommen konnte. Wie lange der rückwärtige Teil der Baustelle noch gesperrt bleiben muss, ist noch nicht geklärt.

(ga)
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