Blutbad in Obdachlosenheim: Rheinbacher wegen Mordes angeklagt

Es war ein unvorstellbares Blutbad, das der 51-jährige Richard B. in der Nacht zum 12. Februar in der Rheinbacher Obdachlosenunterkunft anrichtete: Er stach nicht nur mit einem Messer auf seinen 47-jährigen Freund und Mitbewohner ein, sondern zertrümmerte ihm anschließend auch noch mit einem Beil den Schädel.

Blutbad in Obdachlosenheim: Rheinbacher wegen Mordes angeklagt
Foto: Wolfgang Henry

Rheinbach/Bonn. Es war ein unvorstellbares Blutbad, das der 51-jährige Richard B. in der Nacht zum 12. Februar in der Rheinbacher Obdachlosenunterkunft anrichtete: Er stach nicht nur mit einem Messer auf seinen 47-jährigen Freund und Mitbewohner ein, sondern zertrümmerte ihm anschließend auch noch mit einem Beil den Schädel.

Einen Tag lang hielt er die übrigen Bewohner davon ab, das Zimmer mit der Leiche zu betreten, indem er behauptete, der Mann schlafe, bevor er am 13. Februar die Feuerwehr alarmierte und erklärte, sein Freund sei überfallen worden. Doch schnell stand für die Ermittler fest: Der 51-Jährige ist der Täter.

Nun hat die Bonner Staatsanwaltschaft Richard B. wegen heimtückischen Mordes angeklagt. Die Ermittler sind davon überzeugt, dass der 51-Jährige, der in der Vergangenheit immer wieder durch Alkoholdelikte und auch Gewalttaten auffiel und zuletzt 2006 wegen Körperverletzung verurteilt wurde, in jener Nacht in rasender Wut auf den völlig arg- und wehrlosen Freund losging.

Wie so oft soll der Grund dafür eine Nichtigkeit gewesen sein. Bereits in der Woche zuvor hatte Richard B. dem 47-Jährigen, der mit ihm und zwei weiteren Obdachlosen die Wohnung teilte, ein blaues Auge geschlagen, weil der einen der anderen Mitbewohner angegriffen habe. Wegen dieses Mitbewohners waren der Angeklagte und der 47-Jährige den Ermittlungen zufolge immer wieder in Streit geraten, weil der 47-Jährige den Mitbewohner angeblich "abzockte".

Auch am Abend der Tat soll es mal wieder um Geld gegangen sein - Geld für Alkohol: Der 47-Jährige soll Richard B. Geld für den Erwerb von Bier und Schnaps gegeben haben, doch als der nach Mitternacht zurückkam, kam er mit leeren Händen, das Geld hatte er angeblich ausgegeben. Und als der 47-Jährige ihn zur Rede stellte, warf der ihm vor, seinen Whisky ausgetrunken zu haben - und rastete der Anklage zufolge völlig aus.

Zuerst soll er den Teil einer hölzernen Eckbank auf den 47-Jährigen geworfen, ihn dann mit den Fäusten traktiert und ihm schließlich ein auf dem Tisch liegendes Messer in den Oberkörper gestoßen haben. Drei Mal soll der 51-Jährige zugestochen haben, zwei Stiche gingen in Lunge und Herz.

Anschließend soll Richard B. in sein Zimmer gerannt sein, ein Beil geholt, und damit seinem Opfer mit acht Schlägen den Schädel eingeschlagen und zertrümmert haben. Laut Anklage war jedoch bereits der Stich ins Herz tödlich.

Nachdem er am 13. Februar versucht hatte, die Ermittler mit der Geschichte von einem Überfall auf den Freund auf die falsche Fährte zu locken, geriet er schnell als Täter in Verdacht. Noch am selben Tag wurde er festgenommen und sitzt seitdem in Untersuchungshaft. Der Staatsanwaltschaft zufolge hat er die Tat mittlerweile zugegeben. Demnächst muss sich der 51-Jährige vor dem Bonner Schwurgericht verantworten.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort