Bobby-Gelände in Königswinter: Beschluss vertagt

KÖNIGSWINTER · Bei einer ungewöhnlich langen Sitzung überrascht die CDU mit neuen Vorschlägen.

Der umstrittenste Bebauungsplan der vergangenen Jahre in Königswinter sprengte die Sitzung des Planungs- und Umweltausschusses. Zu vorgerückter Stunde beschloss das Gremium, in der kommenden Woche bei einer Sondersitzung am Mittwoch, 7. Dezember, über den Bebauungsplan Östliche Drachenfelsstraße/ Winzerstraße weiterzudiskutieren.

Dann soll auch der Satzungsbeschluss gefasst werden. Ratsmitglied Jörg Pauly (Fraktion Freie und Linke) zog die Diskussion in die Länge, indem er bei fast allen Stellungnahmen der Bürger zu einem anderen Prüfergebnis als die Stadtverwaltung kam.

Zuvor hatte die CDU-Fraktion mit einem Vorschlag überrascht, der in einigen Punkten den Wünschen der Bürgerschaft entgegenkommt. So soll die Freifläche vor dem Volkswohlgebäude (Palastweiher) erhalten bleiben und weiter als Parkplatz genutzt werden. Auf einer zweiten Teilfläche soll ein Parkdeck mit zwei Ebenen und mindestens 200 Einstellplätzen entstehen. An der nördlichen Drachenfelsstraße (Bobby-Gelände) sind Gebäude für Gastronomie und Einzelhandel geplant.

Sie sollen konzeptionell mit den Flächen südlich der Drachenfelsstraße (Rheingold-Gelände) verbunden werden und sowohl die Aufenthaltsqualität der Tourismusachse steigern als auch die Ziele der städtischen Sanierung in diesem Bereich erfüllen. Die CDU ergänzte diese Vorschläge noch um einen weiteren Punkt: Eine Bebauung des Bobby- und Rheingold-Geländes soll erst dann erfolgen, wenn das Kreuzungsbauwerk unter der Bahnstrecke fertiggestellt ist. Damit könnte die Stadt, der sämtliche Grundstücke gehören, das Heft des Handelns in der Hand behalten.

Damit kam die CDU der SPD und der Königswinterer Wählerinitiative weit entgegen, die eine Aufhebung des Bebauungsplanverfahrens und eine Abkoppelung von der Eisenbahnkreuzungsvereinbarung gefordert hatten. Sie sehen dies als Signal an die Bürger, die bei zwei Versammlungen ihren Unmut über die Planungen deutlich zum Ausdruck gebracht hatten. Joachim Hirzel (SPD): "Die Vorlage der CDU geht in die richtige Richtung. Es müsste möglich sein, die Akzeptanz in der Bevölkerung, die derzeit fehlt, zurückzugewinnen."

Der Technische Beigeordnete Hubert Kofferath, der seinen letzten Arbeitstag im Planungsausschuss abschloss, redete den Politikern auch im Hinblick auf die Verhandlungen mit der Bahn über den Wegfall der Schranke und den Bau einer Unterführung erneut ins Gewissen. "Bei der Bahn sagen sie: Ihr wisst nicht, was ihr wollt."

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