Bockerother müssen umsteigen

Die Buslinie 537 wird den kleinen Königswinterer Ort nicht mehr anfahren. Sondersitzung des Planungs- und Verkehrsausschusses.

Bockerother müssen umsteigen
Foto: Archiv: Frank Homann

Rhein-Sieg-Kreis. Frustriert und verärgert haben am Montag die Vertreter der Bürgervereine aus Bockeroth, Uthweiler und Rauschendorf das Kreishaus verlassen. Kurz zuvor hatte der Planungs- und Verkehrsausschuss in einer Sondersitzung beschlossen, an dem derzeit bestehenden Linienbus-Angebot in den drei Orten nichts zu verändern.

Statt dessen soll die Entwicklung der Fahrgastzahlen beobachtet und am Umsteigepunkt in Stieldorf beobachtet werden. Zudem sollen mit der Stadt Bonn Verhandlungen geführt werden, um die Nahverkehrspläne zwischen Kreis und Bundesstadt besser aufeinander abzustimmen. Frühestens in einem Jahr soll dann noch einmal über Führung und Ausgestaltung der Buslinien zwischen Oberpleis und Bonn diskutiert werden.

Der Antrag der SPD, dass die Buslinie 537 S gesplittet wird und abwechselnd über Bockeroth und Rauschendorf sowie über Stieldorferhohn geführt wird, wurde von allen anderen Parteien abgelehnt. Diese Variante, für die Linie 537 eine dritte Streckenführung einzurichten, war auch die Alternative, die von den Bürgervereinen bevorzugt wurde. Dieser Vorschlag hätte jährliche Mehrkosten in Höhe von rund 12 100 Euro mit sich gebracht.

"Bei der Bevölkerung in den drei Orten herrscht nach wie vor große Unzufriedenheit. wir sollten bedenken, dass der öffentliche Nahverkehr ganz wesentlich von der Akzeptanz der Bevölkerung lebt und die ist hier nicht gegeben", sagte SPD-Mann Jürgen Kusserow.

Ausschussvorsitzender Ingo Steiner (Grüne) war der Auffassung, dass die Abstimmung zwischen Königswinter und dem Kreis in dieser Frage nicht optimal war. "Es gibt viel Verbesserungsbedarf, aber wir sollten hier keine Lösung mit heißer Nadel stricken."

Verbesserungen sollten in enger Abstimmung mit Bonn gesucht werden, war auch die Auffassung von Oliver Krauß. "Wir haben uns die Entscheidung nicht leicht gemacht. Es gab viele Diskussionen um die beste Führung der Buslinien. Leider ist das Ergebnis so, dass nicht alle zufrieden gestellt sind", sagte Krauß.

Martin Metz von den Grünen warnte davor, jetzt das bestehende Angebot zu ändern, weil dann zu befürchten sei, dass als nächstes Änderungswünsche aus Orten wie Oelinghoven, Thomasberg oder Heisterbacherrott kommen könnten. "Dann sitzen wir demnächst wieder hier und beschließen neue Änderungen. Was wir benötigen, sind Lösungen, die langfristig über Jahre halten."

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