Forum Wahner Heide/Königsforst Büffel grasen für den Naturschutz

RHEIN-SIEG-KREIS · Fritz Brickwedde war am Donnerstag nicht nur zufrieden, er war begeistert. Begeistert von den Ergebnissen der Regionale-2010-Projekte für die Wahner Heide und den Königsforst.

 Diplombiologe Moritz Pechau darf die Wasserbüffel in der Wahner Heide sogar streicheln.

Diplombiologe Moritz Pechau darf die Wasserbüffel in der Wahner Heide sogar streicheln.

Foto: Klaus Elsen

Denn als Generalsekretär der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) ist Brickwedde gewissermaßen Hausherr von 2200 Hektar Naturschutzfläche in der Heide und im Königsforst, seitdem die DBU die Flächen von der Bundesregierung übernommen hat.

Am Donnerstag hatte das Forum Wahner Heide/Königsforst Politiker, Verbände und Organisationen zu einer Informationsfahrt durch die Heide und zu den vier neu geschaffenen Portalen in Troisdorf, Rösrath, Bergisch-Gladbach und Porz eingeladen. "Die Portale sind Tore, die den Blick öffnen auf eines der bedeutendsten Schutzgebiete in Nordrhein-Westfalen - für das Naturerbe Wahner Heide und für den Königsforst, die wir den 'Grünen Schatz im Ballungsgebiet' nennen", sagte Forums-Vorsitzender Hans Peter Lindlar.

Der Regierungspräsident a.D. aus Hennef engagiert sich seit längerem für den Naturschutz. So ist er seit kurzem auch Vorsitzender des Verschönerungsvereines für das Siebengebirge.

Die Rundreise startete an der Burg Wissem, dem Heide-Portal in Troisdorf. Dort wird in einer von DBU und der NRW-Stiftung mitfinanzierten Ausstellung über die Geschichte der Wahner Heide informiert: von der Entstehung der durch Menschen mitgeprägten Kulturlandschaft bis hin zur Nutzung als Truppenübungsplatz.

Nächste Station war der Geisterbusch nördlich von Altenrath. Dort traf die Reisegruppe auf die jüngsten Bewohner der Heide - 13 Wasserbüffel, die vor zwei Jahren angesiedelt wurden. Die stammen ursprünglich aus Asien, werden aber seit Jahrhunderten auch in Italien und auf dem Balkan als Nutztiere gehalten. "Die Büffel grasen gerne in Tümpeln und Gewässern", so Stefan Mohr vom Rösrather Glanhof, der mit seinen Tieren im Auftrag des Flughafens Heideflächen beweidet.

"Dadurch verhindern sie, dass Sumpfflächen zuwachsen, und helfen so, wichtige Feuchtbiotope zu bewahren", sagte Mohr. Der Landwirt hält in der Heide auch noch 40 Glanrinder und 300 Ziegen. Deren Fleisch wird in einem kleinen Hofladen im Heide-Portal Turmhof in Rösrath vermarktet. Dort gibt es auch eine Ausstellung zu Pflanzen und Tieren in der Heide. Von Rösrath ging die Fahrt weiter zu den Portalen in Bergisch Gladbach und Porz.

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