Frühjahrsputz in Bornheim Bürger sammelten 20 Kubikmeter Müll

BORNHEIM · Sie waren ausgerüstet mit Greifzangen und Müllsäcken: Beim 40. Frühjahrsputz in Bornheim haben 200 fleißige Helfer neben Bierflaschen und Batterien auch ein Haarschneidegerät aus dem Wasser gefischt.

 Die Helfer aus der Kindertagesstätte "Rappelkiste" sammeln eifrig Müll aus dem Gebüsch.

Die Helfer aus der Kindertagesstätte "Rappelkiste" sammeln eifrig Müll aus dem Gebüsch.

Foto: Henry

Peter Christian, Felix Lübke und Niklas Linden spielen eigentlich in der Abwehr der C-Jugend von Salia Sechtem. Beim 40. Bornheimer Frühjahrsputz aber geht das umweltbewusste Trio gegen den Müll in die Offensive.

Die 13-Jährigen streifen um den Aschenplatz und befreien das Gebüsch von Unrat. "Wir haben Wodkaflaschen, Scherben und Verpackungen gefunden. Es gibt immer noch zu viele Müllferkel", empört sich Peter Christian. Die jungen Kicker sorgen gerne für ein sauberes Umfeld der Vereinsanlage: "Wir machen das jedes Jahr. Ist doch Ehrensache."

25 fleißige Sammler hat Jugendleiter Hans-Jürgen Gabrys im Einsatz. "Wir haben nie Probleme, genügend Sammler zu finden. Alle sind motiviert, beim Frühjahrsputz mitzumachen", sagt Gabrys. Nach der Aufräumaktion treffen sich alle am Vereinsheim, um bei Limonade und Würstchen das Ergebnis zu besprechen.

Im nächsten Jahr wollen sich die Fußballer besonders ins Zeug legen. "2013 wollen wir unser 90-jähriges Bestehen auf Kunstrasen feiern. Außerdem feiert Sechtem sein 900-jähriges Ortsjubiläum", erzählt Vorsitzender Günter Linden. Eine quirlig-muntere Kinderschar säubert rund um die "Rappelkiste" in Merten.

Zwölf fleißige Heinzelmännchen kümmern sich vor allem um den Spielplatz oberhalb des Kindergartens, wo sie Silvesterraketen, Zigarettenkippen und Flachmänner finden. "Die Scherben haben wir Erwachsenen aufgesammelt", erzählt Ansgar Schulte. Ganz aufgeregt ist sein dreijähriger Sohn Till, der eine Erbsenpistole gefunden hat. "Das ist seine erste Pistole. In unserem Kindergarten gibt es ja kein Kriegsspielzeug", erklärt sein Vater. Nach anfänglicher Begeisterung zeigen die kleinen Mülldetektive nach einer Stunde erste Ermüdungserscheinungen und interessieren sich mehr für den Apfelsaft im Bollerwagen.

Am Roisdorfer Bach stapfen derweil Dorothee Möller, Charlotta Eick und Dyrk Pahlke noch tüchtig in verschlammten Gummistiefeln durch das Wasser. Die Nachbarn aus der Freiherr-vom-Stein-Straße finden über 70 Wodka-, Sekt- und Bierflaschen, Batterien, Glühbirnen und ein Haarschneidegerät. "Manche Leute sind auf dem Stand des Neandertalers stehengeblieben", findet Möller.

Um 17 Uhr kann Axel Lindert, Ortsbeauftragter des THW, eine erfreuliche Bilanz ziehen. "Rund 200 Bürger in 20 Gruppen haben 20 Kubikmeter Restmüll gesammelt. Das ist ungefähr so viel wie in den Vorjahren. Der Elektroschrott ist eindeutig weniger geworden", fasst Lindert zusammen. 17 engagierte, junge THW-Mitglieder waren im Einsatz. Im Sammelcontainer befinden sich auch Farbeimer, Ölkanister und Dachpappe.

Besonders viel Müll sammelten die Helfer entlang der Linie 18 und auf der Viktoriawiese. Bürgermeister Wolfgang Henseler lobte das Engagement der Bornheimer: "Es ist vorbildlich, mit welch hoher Motivation Vereine, Kindergärten, Schulen, Ortsausschüsse und Nachbarschaften beim Frühjahrsputz mitmachen."

Am Samstag, 24. März, startet die zweite Runde des Frühjahrsputzes. Wer mithelfen möchte, meldet sich unter der Telefonnummer 02222/945307.

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