BUND übt Kritik an neuem Langeler Retentionsbecken

Sprecher der Gruppe im Rhein-Sieg-Kreis sieht bei Hochwasser viele Tiere bedroht

BUND übt Kritik an neuem Langeler Retentionsbecken
Foto: Axel Vogel

Niederkassel. Kritik an dem neuen Retentionsbecken im Langeler Bogen und der Hochwasserpolitik des Landes NRW übt Achim Baumgartner, Sprecher der BUND-Gruppe im Rhein-Sieg-Kreis. Für Baumgartner hat das Land "eine große Chance vertan, mit dem Hochwasserschutz auch andere wichtige öffentlichen Aufgaben zu verbinden".

Erst Anfang Juli hatte NRW-Umweltminister Eckhard Uhlenberg das neue Retentionsbecken im Langeler Bogen eingeweiht. Das Großprojekt, zu dem auch eine Sanierung des vorhandenen Altdeiches gehört, soll vor allem Niederkassels Norden vor einem 200-jährigen Hochwasser schützen.

Für Baumgartner ist das aber viel zu einseitig gedacht: "Flutpolder sind aus ökologischer Sicht besonders störende Bauwerke, da sie relativ selten geflutet werden." Dass hinge damit zusammen, dass sie alleine zur Kappung von extremen Hochwasserspitzen eingesetzt werden. Nachteil der seltenen Flutung:

"Es entwickeln sich innerhalb der Polder auch keine an Hochwässer angepassten Artengemeinschaften." Daher würden im Fall einer Flutung besonders große Schäden auftreten und viele Tier müssten sterben. Eine regelmäßige Teilflutung sei zudem mit Rücksicht auf die Landwirtschaft abgelehnt worden.

Konkret kritisiert der BUND-Mann: Eine ökologische Auenentwicklung, beziehungsweise die Ermöglichung eines ökologisch wirksamen Überflutungsraumes, seien mit diesem Bauwerk nicht möglich.

Dass Versäumnis falle um so mehr ins Gewicht, als es entlang des Rheines allenthalben an Flächen fehle, "die für den Biotopverbund und für die typischen Stromtalauenarten wieder als Lebensraum nutzbar gemacht werden könnten".

Allerdings sieht Achim Baumgartner das Land in der Pflicht, dort etwas zu ändern: Grundlage dafür seien internationale Abkommen zum Schutz des Rheines wie auch europäische Wasserrahmenrichtlinien.

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