Niederkassel Burger macht Geheimnis um seinen Wahlkampf

NIEDERKASSEL · Harald Burger bekennt Farbe - und das so gut wie immer, wenn er sich auf den Straßen Niederkassels aufhält. Entweder trägt er ein blaues Jackett mit gelbem Schal oder umgekehrt. Das alles tut er nicht ohne eine gewisse Eitelkeit. "Warum sollen nur Frauen gut aussehen?", lautet sein Kommentar zu diesem Thema.

 Gelber Schal, gelbe Uhr: Harald Burger bekennt Farbe.

Gelber Schal, gelbe Uhr: Harald Burger bekennt Farbe.

Foto: Martina Welt

Burgers Rezept für einen erfolgreichen Wahlkampf sind die vielen Gespräche auf der Straße, die er nicht nur in diesen Zeiten führt. Im Moment gönnt sich der 72-Jährige sogar eine Auszeit, um Kraft für den Wahlkampfendspurt zu tanken. In Le Lavandou an der Côte d'Azur trifft er seit 1978 jedes Jahr Freunde und genießt Landschaft, Essen und den guten Wein.

Spätestens dann werde auch sein Französisch besser, meint er lachend. Überhaupt ist Burgers Humor und Direktheit nicht Jedermanns Sache, aber das kümmert den erfahrenen Politiker wenig. Auf Erfolge kann Burger durchaus zurückblicken. Denn als er die Partei 1994 als Pressesprecher nach außen hin repräsentierte, sei sie gerade aus dem Rat geflogen, erinnert er sich.

Drei Prozent, mehr Zustimmung habe es nicht gegeben und bei der vergangenen Kommunalwahl habe die FDP 16,46 Prozent errungen. Niederkassel sei eine junge, liebenswerte und aufstrebende Stadt, resümiert der einstige Hauptschullehrer. Für ihn ist der Wunsch nach verstärkter Jugendarbeit in Niederkassel wichtig.

Kultur, aber auch die Förderung der Wirtschaft in Niederkassel seien weitere Eckpunkte, die intensiviert werden müssten. "Wir sind auf einem guten Weg, und wenn man nicht unbedingt die politische Keule rausholt, erreicht man mehr für die Menschen in der Stadt", lobt er das gute politische Klima im Rat der Stadt. Was genau er im Wahlkampf vorhat, verrät Burger noch nicht. "Ich gehe meinen Weg und lasse mich nicht verbiegen", stellt der gebürtige Kölner fest.

Die Kritik, die angesichts seines Alters im Zusammenhang mit einer erneuten Bürgermeisterkandidatur laut wurde, kommentiert er wie folgt: "Jung zu sein ist kein Verdienst, sondern ein biologischer Zustand, der beneidenswert ist!" Grundsätzlich ist jedoch auch der politische Routinier Burger der Meinung, dass man auch mal Nein sagen müsse. "Sonst gibt man sich der Beliebigkeit preis."

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