Bad Neuenahr Burgunderfest wegen Unwetters abgebrochen

Bad Neuenahr · "15 Jahre haben wir Glück gehabt, diesmal leider nicht", erklärt Michaela Wolff vom Weingut Sonneberg auch für die Mitveranstalter von den Weingütern Burggarten und Lingen. Zum ersten Mal in der Geschichte des beliebten Fests hoch in den Weinbergen über Bad Neuenahr musste das Fest abgebrochen werden.

 Vorzeitig mussten viele Besucher des Burgunderfestes den Heimweg antreten.

Vorzeitig mussten viele Besucher des Burgunderfestes den Heimweg antreten.

Foto: Martin Gausmann

Wegen des am Abend aufgezogenen Gewitters mit Platzregen wurden die Gäste per Lautsprecherdurchsage aufgefordert, das Festgelände aus Sicherheitsgründen zu verlassen. "Die Band hätte sowieso nicht mehr spielen können, da ihre Technik in Mitleidenschaft gezogen war, und auch die Mitarbeiter an den Ständen waren betroffen."

Gegen diese Form der höheren Gewalt halfen auch nicht mehr die mitgebrachten Latten und Planen, aus denen sich manche Besucher in bewährter Weise Regenschutzvorrichtungen bauten. Auch wenn die Bilanz für die Veranstalter "wenig erquickend" sei, blieb trotz des Abbruchs und allseitigen Bedauerns die Stimmung beim Publikum nach Angaben von Wolff jedoch gut.

"In Extremsituationen wie diesen zeigen die Menschen ja oft Solidarität", sagte sie, und auch beim Burgunderfest rückten die Gäste zunächst enger zusammen. Wegen des unbeständigen Wetters hatten sich schon mittags weniger Wanderer als sonst auf den Weg vom Ahrweiler Bahnhof über den Rotweinwanderweg und entlang der Probierstände auf die acht Kilometer lange Strecke gemacht.

Darunter war indes auch die Dame der Rose Janine Ritella, die eigentlich nur die Gäste an der Winzerkapelle begrüßen wollte, sich dann aber spontan zum Mitlaufen entschied - trotz ihrer rosa Lackpumps. Ein Kavalier trug sie sogar über so manche Pfütze. Viele wählten mit einem besorgten Blick gen Himmel aber lieber den kürzesten Weg vom Tal auf den Sonnenberg, wo es, kurz bevor das Gewitter einsetzte, allerdings genauso voll aussah wie in den Vorjahren.

4000 Strohballen hatten die Veranstalter bereit gestellt, die wie immer von den Besuchern eifrig als Sitzgelegenheit oder auch mal als Tisch genutzt wurden. Auch die Tanzfläche war dauernd gut gefüllt. Die PGM-Bigband skandierte Hits mit ihren Zuhörern und forderte erfolgreich auf zum Tanz auf.

Die Formation "Trix4Stix" sorgte mit ihren Trommel- und choreographischen Künsten für Aufsehen, und bei deftigen Speisen und funkelndem Wein vorwiegend des Jahrgangs 2011 ließen es sich Einheimische aber vor allem auch viele Auswärtige gut gehen. "Weil es hier immer schön ist, und die Stimmung gut" haben Bettina und Bernd Roland aus Köln zum wiederholten Male einen dreitägigen Kurzurlaub an der Ahr gebucht.

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