Das Ahrweiler Altstadtfest ist ein Besuchermagnet

Tausende von Gästen erleben die Leistungsschau von Handel, Handwerk und Gewerbe

Das Ahrweiler Altstadtfest ist ein Besuchermagnet
Foto: Martin Gausmann

Ahrweiler. Madame Fifine ist Hauptakteurin des wohl kleinsten Zirkus der Welt. Todesmutig klettert sie eine Stange hinauf, um nach einem dreifachen Salto Mortale in einem Planschbecken zu landen. Die Zuschauer verfolgen das Vorhaben wie gebannt. Doch mitten im Sprung geht Madame Fifine auf einmal verloren.

Zirkusdirektor Gilbert Liebermann geht auf die Suche und wird auf dem Kopf eines kleinen Jungen fündig. Denn die fiktive Madame Fifine ist Hauptdarstellerin des Flohzirkus von Gilbert, der mit seiner Erzählungsgabe und seinem Witz das Publikum unterhält und die Flohdame Fifine zum Leben erweckt. Gilbert begeistert auch mit Zaubertricks, Feuerspucken und Pantomime seine Zuschauer, die während ihres Bummels durch die Ahrweiler Altstadt gerne bei dem Alleskönner stehen bleiben.

Die Stadt hatte am Wochenende aber noch wesentlich mehr zu bieten. Denn beim 26. Altstadtfest zeigten sich Gewerbe, Gastronomie und Handwerk von ihrer besten Seite. Das Fest, das die Ahrweiler Werbegemeinschaft 1983 ins Leben gerufen hat, ist inzwischen ein wahrer Publikumsmagnet geworden.

Bei dem guten Wetter am Wochenende strömten auch dieses Jahr wieder Tausende durch die mit roten und weißen Wimpeln geschmückten Straßen und Gässchen von Ahrweiler. Dabei haben einige Besucher inzwischen weite Anreisen. Aus Köln, Bonn, Siegburg, Euskirchen, aber auch Hamburg oder München kommen sie nach Ahrweiler.

In den beiden Haupteinkaufsstraßen, Ahrhut und Niederhut, präsentierten die zahlreichen Geschäfte am Samstag und an dem verkaufsoffenen Sonntag ihr großes Angebot. Zusätzliche Schmuck-, Handwerks-, Gewürz- und Lebensmittelstände luden ebenfalls zum Bummeln ein. Auf dem Marktplatz boten Essensstände eine willkommene Gelegenheit zur Stärkung. Dort hatte auch Wolfgang Küls seinen Stand aufgebaut, wie bereits seit 20 Jahren, denn so lange ist der Handwerksbetrieb, der filigrane Kupferarbeiten ausstellte, bereits beim Altstadtfest dabei.

Noch mehr Handwerk präsentierte sich in der Jakob-Rausch-Straße. Seit acht Jahren hat hier der Handwerkermarkt, den Schreinermeister Heinz-Peter Hoppe initiierte, seinen festen Standort. Von weitem war bereits die Unimog Hubarbeitsbühne vom Baumdienst Karle zu sehen. In 18 Meter Höhe schwebte nämlich weit sichtbar eine Puppe über der Straße, damit die Besucher auch einen Eindruck bekommen, in welch großen Höhen gearbeitet wird.

Fast alle Gewerke waren hier vertreten: Schreinerei, Gärtnerei, Dachdecker, Heizungsbau, Metallbau, Maler und viele weitere. Alle waren offen für die Fragen der Besucher und beantworteten sie gerne. Neben der Jakob-Rausch-Straße lohnte es sich aber auch, andere entlegenere Teile der Altstadt aufzusuchen.

An der Wolfsgasse zum Beispiel hatte das Atelier Kortmann seine Türen geöffnet, wo die Besucher den Künstlern bei der Arbeit über die Schulter schauen konnten. Kunstvolle Arbeiten gab es auch rund um die Malschule Roos zu sehen. In fast jeder Straße und Gasse in der Innenstadt gab es etwas für die Besucher zu entdecken.

"Früher war Ahrweiler eine reine Einkaufsstadt. Heute hat sich der Schwerpunkt Richtung Tourismus verlagert", meinte denn auch Siegfried Eberle, Vorsitzender der Werbegemeinschaft Ahrweiler, bei der Eröffnung, bei der Burgundia Katharina Dietenhofer sowie die Spitzen der Kreisstadt nicht fehlen durften. Das Altstadtfest verbindet beides: Die Touristen und Besucher könnten am Wochenende nicht nur die Stadt entdecken, sondern auch noch gemütlich durch die Geschäfte bummeln.

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