Das Überholmanöver endet tödlich

An der Bundesstraße 56 sterben zwei junge Erwachsene aus Swisttal und Euskirchen, als ihr Auto gegen einen Baum prallt - Drei weitere Insassen schweben in Lebensgefahr

  Hell erleuchtet  ist der Unfallort, an dem am Sonntagabend zwei junge Menschen sterben.

Hell erleuchtet ist der Unfallort, an dem am Sonntagabend zwei junge Menschen sterben.

Foto: GA

Alfter-Witterschlick. Bei einem Autounfall auf der Bundesstraße 56 zwischen Witterschlick und Buschhoven sind am Sonntag gegen 22.45 Uhr zwei junge Erwachsene tödlich verletzt worden. Die 19-Jährige und der 24-Jährige starben an der Unfallstelle. Drei weitere Insassen im Alter von 21 und 31 Jahren erlitten schwere Verletzungen und schwebten am Montag in Lebensgefahr. Laut Polizei stammen die Opfer aus der Gemeinde Swisttal und aus Euskirchen. Auslöser des Unfalls war ein missglücktes Überholmanöver.

Nach bisherigem Stand der Ermittlungen wollte der 31-jährige Fahrer in Fahrtrichtung Buschhoven kurz vor der Einmündung in die Schmale Allee in einer Rechtskurve ein Auto überholen. Doch auf der Gegenspur näherte sich schon ein Wagen. Weil er einen Frontalzusammenstoß verhindern wollte, wich der 31-Jährige nach links aus und steuerte seinen Wagen in den angrenzenden Wald.

Dort sei das Auto schließlich gegen einen Baum geprallt, teilte die Polizei am Montag mit. Für die 19-Jährige und den 24-Jährigen, die auf der Rückbank saßen, kam jede Hilfe zu spät. Vergeblich versuchten die Einsatzkräfte, die beiden wiederzubeleben.

Der Fahrer, seine 21-jährige Beifahrerin und eine weitere 21-jährige Frau, die ebenfalls auf der Rückbank saß, erlitten schwere Verletzungen. Notärzte versorgten sie am Unfallort, bevor die Verletzten mit Rettungswagen in ein nahe gelegenes Krankenhaus gebracht wurden. Ihr Zustand war am Montag noch kritisch.

Die Insassen der beiden anderen Autos blieben unverletzt. Wie die Polizei weiter mitteilte, wurde dem 31-Jährigen eine Blutprobe entnommen. Zum Ergebnis wollte sich die Polizei am Montag nicht äußern. Die Ermittlungen des Verkehrskommissariats dauern an. In Absprache mit der Bonner Staatsanwaltschaft zogen die Beamten einen Sachverständigen hinzu.

Fest steht aber schon jetzt, dass der 31-Jährige an der Unfallstelle nicht hätte überholen dürfen. Auf dem betreffenden Streckenabschnitt, auf dem die Höchstgeschwindigkeit von 70 Stundenkilometern gilt, gibt es ein Überholverbot. Als Unfallschwerpunkt gelte der Abschnitt aber nicht, so Roman Olschowka, Pressesprecher der Bonner Polizei, auf GA-Anfrage. In den vergangenen vier Jahren hätten sich dort vier Unfälle mit Blechschäden ereignet.

Bei dem schweren Unfall am Sonntag mussten Feuerwehrleute die Opfer aus dem Unfallauto befreien. Weil der Wagen zwischen Bäumen auf der Seite gelegen habe, hätten sie das Dach aufschneiden müssen, sagte Heinz-Peter Zimmermann, Leiter der Freiwilligen Feuerwehr Alfter.

Rund 30 Feuerwehrleute der Löschgruppen Impekoven und Witterschlick seien bis 2.30 Uhr im Einsatz gewesen. Das stark demolierte Unfallauto, an dem ein Schaden von rund 10 000 Euro entstand, wurde mit einem Abschleppwagen abtransportiert. Die B 56 war bis 2 Uhr gesperrt.

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