Ausbau der Roisdorfer Friedrichstraße Der Ärger hält an

BORNHEIM-ROISDORF · Es klingt wie eine unendliche Geschichte: Die Entscheidung zum Ausbau der Roisdorfer Friedrichstraße zieht sich hin. Da die Anliegergemeinschaft der Straße erneut die Vorlage der Verwaltung in einem Schreiben kritisierten, beschloss der Ausschuss für Verkehr, Planung und Liegenschaften in seiner Sitzung am Donnerstag, die noch offenen Fragen in einer kleinen Arbeitsgruppe aus den Fraktionen, der Verwaltung und Vertretern der Anlieger zu besprechen, um spätestens in der übernächsten Sitzung über den Ausbau zu entscheiden.

 Anwohner Winand Flohr hat nachgemessen: Der Gehweg in Höhe des Hauses Nummer r 37 ist 1,40 Meter breit und nicht 1,50 Meter.

Anwohner Winand Flohr hat nachgemessen: Der Gehweg in Höhe des Hauses Nummer r 37 ist 1,40 Meter breit und nicht 1,50 Meter.

Foto: Roland Kohls

Rund 40 Anlieger der Friedrichstraße waren zu der Sitzung ins Rathaus gekommen. Wie berichtet, hatten die Anlieger zur vergangenen Sitzung zehn Kritikpunkte an der Planung zusammengetragen. Der Ausschuss hatte die Verwaltung beauftragt, diese gemeinsam mit den Anwohnern zu klären. In der aktuellen Vorlage lehnte diese jetzt erneut die Umsetzung von vier Anregungen ab. Die Anlieger hatten die Entfernung von vier Grünflächen und drei Bäume gefordert. Sie beschädigten die Hausanschlussleitungen und würden das Anlegen von breiteren Gehwegen verhindern.

Für die Entfernung der Grünflächen und Bäumen bestehe keine Notwendigkeit, heißt es dagegen in der Vorlage. Zum einen betrage die Gehwegbreite 1,50 bis 1,80 Meter und sei damit ausreichend bemessen, zum anderen sei nicht mit Schäden durch Wurzelwuchs zu rechnen. Da die Stadt die Kosten von rund 7000 Euro alleine zahlen müsste, lehnt die Verwaltung das Entfernen der Bäume ab.

Die Anlieger haben nachgemessen: nach ihren Angaben sei der Gehweg in diesem Bereich nur 1,40 Meter breit. Außerdem habe die Baumwurzeln bereits Platten auf dem Gehweg angehoben. In der Konsequenz drohen die Anwohner damit, die Beseitigung von Wurzeln auf ihren Grundstücken einzufordern.

Ein weiterer Streitpunkt ist der bereits ausgebaute Bereich an der Kreissparkasse. Während die Anlieger dafür plädieren, den dortigen Gehweg um einen Meter zu verbreitern, findet die Verwaltung, dass der Gehweg mit 1,60 Metern ausreichend sei. Lediglich auf einer Länge von 14 Metern sei die nutzbare Breite punktuell durch fünf Poller Poller auf etwa 1,10 bis 1,20 Meter Breite eingeengt. Die Verbreiterung würde kaum Vorteile bringen.

Die Kosten von etwa 14.000 Euro müsste die Stadt zahlen. Nach der Messung der Anwohner betrage die durchgehende Breite lediglich 1,50 Meter, die durch Straßenlaternen, möglichen Überwuchs der Grünflächen und schief stehende Poller zusätzlich reduziert würde. Laut Angaben der Anwohner wäre die Sparkasse bereit, einen ein Meter breiten Streifen ihres Grundstücks abzugeben. Da das Schreiben der Anlieger die Politiker erst zwei Tage vor der Sitzung erreichte, wollten die Ausschussmitglieder nicht über den Ausbau entscheiden.

Das hatte die SPD-Fraktionsvorsitzende Ute Kleinekathöfer angeregt. "Die Anwohner haben mit ihrer Kritik recht", sagte Hans Brief (UWG). Er forderte eine erneute Stellungnahme der Verwaltung zu den Kritikpunkten. Heirich Hönig regte für die CDU an, die offenen Punkte in kleiner Runde zu diskutieren, um spätestens in der übernächsten Sitzung die Ausbauplanung endlich zu beschließen. Dem Antrag schlossen sich alle Fraktionen an und beschlossen ihn schließlich einstimmig.

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