Der erste Nationale Geopark des Landes

Bundesministerin Edelgard Bulmahn überreicht die hohe Auszeichnung der Alfred-Wegener-Stiftung und verleiht das Logo "planeterde" - Brohltaler Bürgermeister Hermann Höfer dankt im Namen der drei Kommunen

  Die Wolfsschlucht  unterhalb von Wassenach am Laacher See im Vulkanland Eifel ist ein vielbesuchtes Ausflugsziel.

Die Wolfsschlucht unterhalb von Wassenach am Laacher See im Vulkanland Eifel ist ein vielbesuchtes Ausflugsziel.

Foto: Vollrath

Berlin. Die Auszeichnung Nationaler Geopark "Vulkanland Eifel" hat am Dienstag in Berlin die Alfred-Wegener-Stiftung zur Förderung der Geowissenschaften gemeinsam den drei Vulkan- und Geoparks der Eifel gemeinsam verliehen. Bundesministerin Edelgard Bulmahn überreichte die Plakette für das Prädikat Nationaler Geopark gemeinsam mit dem Qualitätssiegel "planeterde - Welt der Geowissenschaften" des Ministeriums für Bildung und Forschung.

Unter der neuen Dachmarke "Nationaler Geopark Vulkanland Eifel" werden jetzt die Vulkanparks im Landkreis Mayen-Koblenz und vom Brohltal/Laacher See sowie der Geopark Vulkaneifel im Kreis Daun verbunden.

Deutschlands fünfter Nationaler GeoPark - eingebunden in ein Unesco-Netzwerk - helfe den Besuchern, die Phänomene der Erde besser zu verstehen und das sei eine wichtige Voraussetzung für einen verantwortungsvollen Umgang mit der Umwelt, sagte Bulmahn. Sie begrüßte, dass Aspekte der wirtschaftlichen Entwicklung sowie Gesichtspunkte der Tourismusförderung und Freizeitgestelltung bewusst in die Geopark-Konzeption einbezogen werden.

Der Brohltaler Verbandsbürgermeister Hermann Höfer dankte stellvertretend für die drei beteiligten Geoparks für die Überreichung der Urkunde und der Plaketten. Mit dieser Auszeichnung würden die vorbildlichen Initiativen der geotouristischen Inwertsetzung der Vulkanlandschaft Eifel offiziell gewürdigt.

"Wir sind heute gemeinsam mit großer Freude und mit gewissem Stolz nach Berlin angereist, denn heute wurde der erste Nationale Geopark unserem Bundesland Rheinland-Pfalz anerkannt. Wir erhalten mit der heutigen Auszeichnung ein Prädikat, das uns in der Entwicklung, besonders im Tourismussektor große Vorteile bringen wird," sagte Höfer. Rasch sei erkannt worden, dass die Eifel ein besonderes geologisches Erbe besitzt - den Vulkanismus.

Höfer stellte den finanziellen Aufwand und das geowissenschaftliche "Know-how" heraus, mit denen die vulkanisch geprägte Landschaft für Besucher zugänglich gemacht wurde, von den Kommunen, dem Land Rheinland-Pfalz und der Europäischen Gemeinschaft. Mit diesen Geo-Einrichtungen werde das Verständnis für die geologischen Vorgänge auf attraktive Weise für die Öffentlichkeit gefördert, so Höfer.

"Mit seinem Eigenanteil von insgesamt 700 000 Euro am Vulkanpark Brohltal/Laacher See habe der Kreis Ahrweiler den Grundstein für den Geopark im Kreis gelegt", sagte der Ahrweiler Landrat Jürgen Pföhler zur Preisverleihung bei der Gesellschaft für Erdkunde im Alexander von Humboldt-Haus.

Dazu nannte der Landrat vor allem die Burg Olbrück, den Geogarten am Bahnhof Engeln, die Vulkanpark-Infozentrale am Rathaus Niederzissen, die Ausweisung von Wanderrouten sowie das Tuffstein-Museum in Weibern. Der AW-Kreis ist Projektträger des Vulkanparks Brohltal/Laacher See.

Zugleich dankte Pföhler allen Beteiligten für ihre Unterstützung. Der erste Nationale Geopark in Rheinland-Pfalz eröffne neue Marketingchancen mit den benachbarten Landkreisen Mayen-Koblenz und Daun. Der Nationale Geopark Vulkanpark Eifel gibt den Blick frei in die Welt der Vulkane und Maare, die Entstehung dieser einmaligen Landschaft sowie in das Leben der Menschen von und mit den vulkanischen Steinen.

Die Eifel gehört weltweit zu den jüngsten und erdgeschichtlich interessantesten Vulkangebieten der Erde und nimmt in der geotouristischen Gesamtlandschaft Deutschlands eine herausragende Stellung ein. Ihre große geologische Vielfalt auf engstem Raum und ihre Bedeutung für die Vulkanforschung wurde schon früh für geowissenschaftliche Öffentlichkeitsarbeit auf hohem fachlichem Niveau genutzt. Die so aufbereiteten Geo-Objekte sind in das touristische Angebot integriert: ein starker Wirtschaftsfaktor für die gesamte Region.

Beispiele der geotouristisch vorbildlichen Erschließung der Eifel sind das Eckfelder Maar mit seinen Fossilienvorkommen, das Ensemble der Dauner Maarseen und der Laacher See-Vulkan mit seinen Ablagerungsprodukten. Auch die eiszeitliche Rutschfalte am Dachsbusch, das Römerbergwerk Meurin und das Mayener Grubenfeld sowie die Mendiger Basaltkeller sind gut erschlossen. Eine "Deutsche Vulkanstraße" soll Touristen von April 2006 an mit Hinweisschildern zu den wichtigsten Naturschauplätzen und Sehenswürdigkeiten in der Eifel leiten.

Die Straße werde vom Laacher See nach Manderscheid führen und insgesamt 400 Kilometer lang sein", sagte Karoline Nickel vom neuen "Nationalen Geopark Vulkanland Eifel" am Dienstag in Niederzissen. Weitere gemeinsam geplant Projekte sind eine geotouristische Karte und ein ansprechendes Internetportal.

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