Der Fund einer Handtasche sorgte für Aufregung

Rheinbacher säuberten ihre Stadt und trugen fast 40 Kubikmeter Müll zusammen

Der Fund einer Handtasche sorgte für Aufregung
Foto: Wolfgang Henry

Rheinbach. Eine ganze Menge Kopfschütteln und viele kuriose Geschichten waren im Foyer des Rheinbacher Rathauses zu sehen und zu hören. Nachdem die vielen freiwilligen Helfer bei der Frühjahrsaktion der Stadt, "Rheinbach putzt sich raus", gut fünf Stunden aufgeräumt hatten, blieb bei einer Besenparty bei Erbsensuppe und Getränken reichlich Gelegenheit, über die gefundenen Sachen zu diskutieren.

Dosen, Flaschen und Plastikgegenstände waren eher alltäglich. "Für mich ist das ein Zeichen, dass wir das Pfand auf Dosen und Plastikflaschen unbedingt weitertreiben müssen. Wenn sie dann immer noch weggeschmissen werden, gibt es zumindest Kinder, die die Dosen und Flaschen aufheben, zurückbringen und sich das Pfand abholen", sagte Rheinbachs Bürgermeister Stefan Raetz.

Zu den etwas ungewöhnlicheren Fundsachen gehörten Autotüren, Batterien, eine Kühltruhe und eine Waschmaschine. Für Aufregung sorgte eine Handtasche, die ein Helfer in einem Bachlauf gefunden hatte: Sie war vor einem Jahr gestohlen worden und konnte nun der Besitzerin zurückgegeben werden - samt schon abgeschriebenen Schlüsseln und Papieren. 30 bis 40 Kubikmeter Müll mussten am Ende des Tages in großen Containern entsorgt werden.

"Die Aktion war ein großer Erfolg. Ich hoffe, wir konnten damit zeigen, dass wir Rheinbach sauber halten und etwas für den Umweltschutz leisten wollen", meinte Raetz. Rund 400 Personen, darunter die Vereine der Stadt und die Freiwillige Feuerwehr, beteiligten sich am Frühjahrsputz. "In den Jahren zuvor waren wir mehr, aber das lag daran, dass wir sonst immer an einem Wochentag unterwegs waren. Da konnten sich die Schulen mehr beteiligen", so Raetz. Dabei waren dennoch Schüler der Albert-Schweitzer-Schule und des Mädchengymnasiums. "Besonders offene Augen hatten die Umweltdetektive vom Waldkindergarten", so Raetz. "Die waren auch vorher immer sehr aufmerksam und meldeten Verschmutzungen stets dem Bauhof." Auch Rheinbacher Politiker waren dabei und reinigten zum Beispiel die Poller an der Hauptstraße.

Teilweise wurden auch die Ortschaften auf Vordermann gebracht. Ähnliche Aktionen gab es schon seit März in mehreren Ortsteilen, so dass Raetz gut 700 Helfer zusammenrechnete, "die in diesem Frühjahr Rheinbach komplett gesäubert haben". Neben der Bahnstrecke und den Bachläufen hatte Raetz besonders entlang der Straßen ein Müll-Problem ausgemacht: "Ich glaube, Autofahrer essen und trinken während der Fahrt und schmeißen ihren Müll achtlos aus dem Fenster." Besonders Fast-Food-Verpackungen seien häufig zu finden gewesen.

Im nächsten Jahr soll wieder eine Frühjahrsputzaktion stattfinden - dann womöglich einen Monat früher, damit die Vegetation den Helfern nicht so sehr in die Quere kommt.

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