Der Hennefer Hans-Peter Lindlar will das Mandat für die CDU holen

Acht Kandidaten treten im Wahlkreis 25 an - Der Grüne Horst Becker hat gute Chancen über die Reserveliste seiner Partei in den Düsseldorfer Landtag zu kommen - Der Fluglärm bleibt ein Dauer-Thema

  Der Fluglärm  ist immer wieder Thema in den Kommunen im Landtags-Wahlkreis 25, vor allem in Lohmar, Neunkirchen-Seelscheid und Hennef.

Der Fluglärm ist immer wieder Thema in den Kommunen im Landtags-Wahlkreis 25, vor allem in Lohmar, Neunkirchen-Seelscheid und Hennef.

Foto: Arndt

Rhein-Sieg-Kreis. Es war schon eine dicke Überraschung, als Hans-Peter Lindlar vor fünf Jahren den heutigen Landtags-Wahlkreis 25/Rhein-Sieg-Sieg I direkt gewann. Der Wahlkreis deckt den östlichen Kreis ab und erstreckt sich von Lohmar über Neunkirchen-Seelscheid, Much, Ruppichteroth, Hennef und Eitorf bis nach Windeck.

Zweimal zuvor - bei den Wahlen 1990 und 1995 - war der Hennefer CDU-Politiker an seinem SPD-Kontrahenten Stefan Frechen (Neunkirchen-Seelscheid) gescheitert und nur über die Reserveliste in den Landtag eingezogen. Frechen kandidierte aber vor fünf Jahren nicht mehr. Sein Nachfolger Jochen Herchenbach (Hennef) fing sich eine überraschend klare Niederlage ein, verlor mehr als sechs Prozent und damit doppelt so viel wie die SPD im Landesdurchschnitt.

Während der 59-jährige Lindlar in Sachen Landespolitik ein alter Hase ist, schickt die SPD mit Manfred Lessenich (42) aus Neunkirchen-Seelscheid ein weitgehend unbeschriebenes Blatt ins Rennen um die Wählerstimmen. Für die Liberalen kandidiert mit Heike Appel, der FDP-Vorsitzenden von Neunkirchen-Seelscheid, erneut eine Frau. Vor fünf Jahren war Silke Adam angetreten.

Bereits zum vierten Mal tritt Horst Becker für die Grünen als Landtagskandidat an - und diesmal hat er erstmals realistische Chancen in den Landtag einzuziehen. Der 48-jährige Sprecher der Kreis-Grünen und Vorsitzende der grünen Kreistagsfraktion hat einen aussichtsreichen Listenplatz bekommen, der selbst bei einem durchschnittlichen Wahlergebnis für ein Mandat in Düsseldorf reichen sollte.

Neben den vier im Landtag vertretenen Parteien haben vier weitere Gruppierungen Direktkandidaten aufgestellt. Für die rechtsgerichteten Republikaner tritt die Rentnerin Beate Schwabe aus Königswinter an. Die PDS schickt den Rentner Alfons Korell aus Windeck ins Rennen. Für die ÖDP (Ökologisch-Demokratische Partei) tritt die Erzieherin Alexa Peters aus Bonn an. Die WSAG (Arbeit & soziale Gerechtigkeit - Die Wahlalternative) hat den Lohmarer Dreher Christoph Hassenforder aufgestellt.

Die bestimmenden Themen in diesem Wahlkreis sind seit vielen Jahren der vom Köln/Bonner Flughafen ausgehende Fluglärm und die schwierige wirtschaftliche Struktur im östlichen Kreis. Lindlar - umweltpolitischer Sprecher der CDU im Landtag - gehört wie sein Siegburger CDU-Kollege Michael Solf zu den engagierten Fluglärmgegnern und Verfechtern für eine nächtliche Kernruhezeit am Flughafen. In diesem Punkt zieht er zwar mit seinem grünen Konkurrenten Horst Becker an einem Strang, hat aber nicht die Unterstützung der Landes-CDU und der Landtagsfraktion.

Die wirtschaftliche Lage vor allem an der oberen Sieg in Windeck und Eitorf, aber auch in Lohmar und Hennef ist geprägt von stetigen Arbeitsplatzverlusten in der Industrie. Zuletzt machte das Traditionsunternehmen Schoeller in Eitorf mit dem Abbau von mehr als hundert Arbeitsplätzen Negativ-Schlagzeilen.

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