Der Kirchplatz als Tummelplatz der Nationen

Am Tag der Kulturen gilt das Motto "Meckenheim hat viele Gesichter" - Auf der türkischen Laute erklingt "Alle meine Entchen", und die Begrüßung gibt es in zehn Sprachen

Der Kirchplatz als Tummelplatz der Nationen
Foto: Volker Lannert

Meckenheim. Am Tag der Kulturen verwandelte sich der Meckenheimer Kirchplatz in einen Tummelplatz der Nationen, Kulturen und Sprachen getreu dem Motto: "Meckenheim hat viele Gesichter!". Es duftete nach allen Gewürzen des Orients. Kurdinnen warfen den Teig für das hauchdünne Fladenbrot abwechselnd rechts und links um die Unterarme, dünnten das Wasser-Mehl-Gemisch damit aus wie Pizzabäcker. Ihre Männer schoben die Kebabs, Fleischspieße, auf den Grill.

Um zu zeigen, dass Meckenheim ein kleiner Schmelztiegel der Nationen ist, fiel die Begrüßung international aus. Die kleine Erstklässlerin Jacqueline Quach wünschte allen ein freundliches "Nihao" auf Chinesisch. "Guten Tag" gab es zudem auf Marokkanisch, Russisch, Indisch, Kurdisch, Portugiesisch, Kongolesisch, Albanisch sowie Türkisch. Kinderlieder wie "Bruder Jakob" sang der städtische Kindergarten Villa Regenbogen ebenfalls in vielen Sprachen.

Von zwölf Uhr bis in den Abend dauerte das zehnstufige Programm, das der Arbeitskreis Tag der Kulturen unter der Leitung von Inka Zimmer organisiert hatte. Die Veranstaltung ist auf einen Beschluss des Ausschusses für Kultur und Tourismus der Stadt Meckenheim zurückzuführen.

Musik aus aller Herren Länder bestimmte den Ablauf. Die Toleranz erlaubte auch Spontan-Auftritte. "Darf ich die Saz spielen?" fragte Ahmet Terkin. Kurz darauf ließ der Neunjährige auf der türkischen Laute "Alle meine Entchen" erklingen. Es waren auch deutsche Gitarren der Gruppe der Kirchengemeinde Merl zu hören.

Die Beteiligten engagieren sich ehrenamtlich und stellten sich vor, darunter die Geschwister-Scholl-Hauptschule, die Grundschulen, Kindergärten, der Malteser Hilfsdienst, der Heimatverein, der Integrationskreis deutsch-russischer Frauen, der Förderverein Stadtmuseum, der Jugendrat und die Awo.

Zum Mitmachen, Singen und Tanzen wurde immer wieder aufgefordert. "Very British" versanken die Tänzer der Gruppe Reverenza zur Begrüßung in eine Verbeugung. Die historische Tanzgruppe brachte zwei Playford-Tänze. Als die Saz erneut erklang, wurde es farbenfroh. Kurdische Mädchen in den bunten Kleidern ihrer Heimat führten den Reihentanz an. Die Gruppe "Ya Salam" von Claire Lassary-Ewertz tanzte einen Baladi aus Ägypten.

Friedel Gross führte durch das Programm, das von fünf Work-shops flankiert wurde nach dem Motto "Meckenheim hat viele Gesichter". Von urbaner Trash-Mode bis zum Sari warfen sich die Mädchen in Schale. Julia Bauchuk mit grüner Stola und gelben Röckchen sowie Pia May mit einem Spinnennetz-Arrangement stöckelten über die Bühne, geschminkt von Isabella Fel.

Marc Kerzmann hämmerte auf der Trommel bei Ulrich Kirsch. Den Sketch "Der Fremde" übte Maxi Roßmöller mit vier Kindern ein. "Was reimt sich auf Meckenheim" wurde ebenfalls geprobt, bis am Ende die Hip-Hop-Gruppe Ruhrfeld-City das Bühnenprogramm abschloss.

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