Der neue Vermieter zerstreut die Sorgen vor hohen Mieten

Unternehmensgruppe Sahle stellt ihr Konzept vor - Gute Aussichten für Bonner Handwerker

Bonn. (kf) Warum kauft eine Firma fast 2 500 städtische Wohnungen, die heruntergekommen sind und zahlt dafür 86,5 Millionen Euro? "Wir sind von Bonn überzeugt, die Stadt gehört zu den attraktivsten in NRW", sagte am Dienstag Firmenchef Albert Sahle vor der Presse. Im Klartext: Weil Bonn immer noch boomt, glaubt Sahle nicht, dass Wohnungen leer stehen bleiben.

Deshalb steckt er noch 75 Millionen Euro in die Modernisierung - Anträge auf öffentliche Mittel laufen bereits. Los gehen soll''s im Frühsommer mit den Wohnungen Thuarstraße, Auf dem Huckstein und Siemensstraße. Der Firmenchef zerstreute erneut die Sorge, dass die Mieten stark ansteigen.

"Es gibt sogar Wohnanlagen, die nach der Modernisierung eine Mietsenkung bekommen." Das Unternehmen sei sehr technisch ausgelegt, mit eigenen Architekten und Firmentöchtern, die sich um Bau, Sanitär und Elektro kümmern. Sie planen, und 75 Prozent der Aufträge würden fremd vergeben - gute Aussichten für Bonner Handwerker.

Sahle will 90 Prozent der Wohnungen behalten: "Wir denken da wie die katholische Kirche. Wir kaufen und geben es nicht mehr ab." Zum Konzept gehört auch die Gesellschaft Parea zur "Aktivierung" der Mieter. "Wir betüddeln und betreuen aber nicht, sondern erwarten, dass die Mieter selbst aktiv werden", sagte Geschäftsführer Horst Radtke.

Das Modernisierungs-Programm, auf sechs bis acht Jahre angelegt, werde aber kein Zuckerschlecken, denn ein Teil der Wohnungen müsse geräumt werden. Die Mieter wolle man aber behalten, außer Drogendealern oder Leuten, die ihre Wohnungen untervermieten.

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