Designerstühle sind bestellt

Der Landrat des Rhein-Sieg-Kreises muss sich künftig Aufträge ab 50 000 Euro genehmigen lassen

Rhein-Sieg-Kreis. (man) "Die Stühle sind bestellt", bestätigte am Dienstag Kreispressesprecher Thomas Wagner auf Anfrage des General-Anzeigers. Es geht um die Anschaffung von so genannten Designerstühlen für den neuen Sitzungssaal im Kreishaus ( der General-Anzeiger berichtete mehrfach). Jetzt hat die Verwaltung einen Schlusspunkt gesetzt und 90 Stühle à 913,48 Euro geordert - macht insgesamt 82 213,20 Euro.

Angesichts der brisanten Haushaltssituation des Rhein-Sieg-Kreises hatte die Ausschreibung - ohne Beteiligung des Bau- und Vergabeausschusses - in jüngster Vergangenheit für reichlich Diskussionsstoff gesorgt.

Landrat Frithjof Kühn wollte das Stuhlmodell der Gebrüder Eames von der Marke Vitra für sein Kreishaus nachbestellen, weil die Verwaltung damit seit 25 Jahren gute Erfahrung gemacht habe. Außerdem seien die neuen Stühle baugleich mit den 340 vorhandenen und damit bei Großveranstaltungen gemeinsam einsetzbar. Im Laufe der Diskussion hatte die Verwaltung allerdings dann unterschiedliche Preisangaben gemacht.

Bruttopreis: 913 Euro

Das Hauptamt teilte im Ausschuss mit, die Ausschreibung habe einen Stückpreis von 780 Euro zum Ergebnis gehabt. Auch vom Betrag 880 Euro war zeitweise die Rede. Nunmehr beläuft sich der Bruttopreis auf gut 913 Euro. "Der höhere Stückpreis hat damit zu tun, dass wir nur 90 statt 116 Stühle bestellt haben", erläuterte Wagner.

Im Verlaufe der Designerstuhl-Kontroverse hatte sich herausgestellt, dass es für "Leistungsvergaben", die nicht mit dem Hoch- oder Tiefbau zu tun haben, keine Genehmigungsobergrenze gibt.

Das bedeutet: Die Auftragsvergabe gilt bisher als "laufendes Geschäft der Verwaltung" und muss nicht von einem Ausschuss genehmigt werden. Das soll nun anders werden. Wie Landrat Frithjof Kühn im Ältestenrat vorschlug, soll die Genehmigungsgrenze künftig bei 50 000 Euro liegen.

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