Die Bahner sagen den Sprayern den Kampf an

Bei einer Großreinigung am Beueler Bahnhof verschwinden Graffiti

  Saubere Arbeit:  Mit Hochdruck werden die Treppen porentief rein.

Saubere Arbeit: Mit Hochdruck werden die Treppen porentief rein.

Foto: Pätow

Beuel. "Die meisten Frauen kennen das beklemmende Gefühl, nachts durch eine verdreckte, spärlich beleuchtete Unterführung zu gehen", sagt Bahnhofsmanager Armin Schürings. Dagegen will er etwas unternehmen, zumindest am Beueler Bahnhof. "Durch helle Farben und gute Beleuchtung können wir die Atmosphäre verbessern." Alles soll schöner und gepflegter erscheinen.

"Eine gute Idee", heißt es beim städtischen Servicebetrieb Stadtgrün. Seine Mitarbeiter schneiden derzeit Hecken zurück und pflegen Baumbeete. Das Team von der Bahn scheuert die im vergangenen Jahr neu gestrichene Bahnhofshalle blank, befreit die Gleise von Müll, Zigarettenkippen und wildwachsenden Pflanzen. Graffiti-Schmierereien auf Wänden geht es an den Kragen. Klar, denn "der Bahnhof ist das Eingangstor einer Stadt", sagt Bezirksvorsteher Georg Fenninger.

In ganz Deutschland sollen 6000 Bahnhöfe auf Vordermann gebracht werden. Das kostet die Deutsche Bahn AG 70 Millionen Mark - allein zehn Millionen in NRW. Das Land legt auch noch einmal zehn Millionen Mark drauf. Fürs Putzen in Beuel sind 20 000 Mark veranschlagt.

Richtig aufwendig ist das Entfernen von Graffiti. Stützpunktleiter Uwe Brandt erläutert das Verfahren: "In der Unterführung haben wir mit Chemie gearbeitet und die Wand dann abgedampft. Das dafür benötigte Wasser wird aufgefangen, in Tonnen gesammelt und als Sondermüll entsorgt." Später kommt ein Speziallack auf die Wand. Der sorgt dafür, dass neue Schmierereien leichter wieder abgehen. "Die Graffiti-Sprüher haben auch schnell keine Lust mehr, wenn ihre "Kunstwerke" nach zwei Tagen verschwunden sind", merkt Schürings an.

Auch für Radfahrer wird der Bahnhof attraktiver. "Bonn ist eine Fahrradstadt. Dem sollten wir entgegenkommen", sagt Claus Werner Müller, Leiter der Bezirksverwaltungsstelle. Es soll künftig mehr "bike and ride"-Plätze geben, wo man das Rad parken und dann mit der Bahn weiterfahren kann, teilt Müller mit. Und damit dem abgestellten Rad nichts passiert, will die Stadt in Zukunft Boxen vermieten, in denen man das gute Stück wettergeschützt und diebstahlsicher aufbewahren kann.

Vorerst wurde der Fahrrad-Abstellplatz aufgeräumt, alte und kaputte Drahtesel wurden abtransportiert. "Wir bezetteln die "Fahrradleichen" und kontrollieren regelmäßig", sagt Schürings. Wenn ein Rad nach vier Wochen nicht bewegt wurde, wird es ausgeschlachtet und entsorgt.

Die 3-S-Zentrale der Bahn (Service, Sicherheit, Sauberkeit) ist rund um die Uhr unter (02 21) 1 41 10 55 erreichbar. Die schnelle Eingreiftruppe der Stadt ist unter (02 28) 77-49 17 oder 77-49 15 erreichbar.

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