Die Chemie zwischen Telekom und Bonn stimmt

Auf dem ehemaligen Gelände des Adenauer-Hauses entsteht der T-Com-Neubau - Vorstand sieht deutliches Signal für Vertrauen in den Standort - Transparente Gebäude bieten Platz für 12 000 Mitarbeiter

Die Chemie zwischen Telekom und Bonn stimmt
Foto: Frommann

Bonn. Bärbel Dieckmann war glücklich. Als sie am Freitag um 15.39 Uhr die aktuelle GA-Ausgabe in die obligatorische Kupferröhre legte, zur Kelle griff und mithalf, den Grundstein für den T-Com-Neubau zu legen, sagte die Oberbürgermeisterin: "Das ist ein Baustein für eine erfolgreiche Zukunft der T-Com und der Stadt Bonn."

So sah es auch Telekom-Vorstand Walter Raizner, denn er betonte, der Bau sei auch ein "deutliches Zeichen für unserer Vertrauen in Bonn als Zukunftsstandort". Mit dem Objekt, in das im Spätherbst kommenden Jahres 1 200 Mitarbeiter der Telekom-Tochter T-Com einziehen, bekommt "Telekom-City" an der B 9 einen imposanten Nachwuchs.

Auf dem fast 20 000 Quadratmeter großen Grundstück entstehen nach den Plänen des Architekten Thomas van den Valentyn vier U-förmige Gebäudeteile, die sich mit sechsgeschossigen Flügeln zur Friedrich-Ebert-Allee und mit drei- und viergeschossigen Flügeln zum Johanniterviertel wenden. 260 Meter lang und 49,5 Meter breit ist der Bau, unter dem sich eine Tiefgarage mit 650 Einstellplätzen befindet.

Eckhard Laible, Geschäftsführer der LEG Baden-Württemberg, die mit der FOM GmbH das Projekt realisiert und es anschließend an die Telekom vermietet, versprach, eine "gute bauliche Qualität" abzuliefern. Bärbel Dieckmann erinnerte daran, dass der Standort in besonderer Weise für den Bonner Strukturwandel stehe:

Früher befanden sich dort das Adenauer-Haus und die Britische Botschaft, jetzt entstehe dort ein Bau für 1 200 hochqualifizierte Mitarbeiter der Telekommunikationsbranche: "Das ist ein wichtiger und guter Tag für Bonn." Raizner sagte, mit den vier Gebäuden erhalte das Stadtbild "ein neues architektonisches Juwel und T-Com eine Zentrale mit Transparenz und Offenheit".

Bonn sei längst zu einem "äußerst attraktiven Standort für hochwertige Dienstleistungen, Forschung und Technologie" geworden. Und er fügte hinzu: "Die Chemie zwischen Telekom und der Stadt Bonn stimmt." Daher werde sich T-Com weiter intensiv in Bonn engagieren und "unseren Teil dazu beitragen, dass die Attraktivität des Standorts Bonn auch künftig weiter wächst."

Ausnahmslos zufrieden mit dem Projekt gaben sich auch die weiteren Redner bei der Grundsteinlegung auf der Baustelle: Diego Fernández Reumann, Chef der Siero GmbH, die den Bau im Auftrag der Telekom entwickelt hat, FOM-Chef Reinhard Walter und Heiner Helbig, Vorstand Hochtief, die das Objekt errichtet. Das übrigens noch erweitert werden kann.

Denn der südliche Teil des Areals, zur Südbrücken-Auffahrt hin, ist noch Platz für ein bereits geplantes Hochhaus. Das, so heißt es in der Telekom, die in Bonn mehr als 12 000 Mitarbeiter beschäftigt, werde aber nur gebaut, wenn ein entsprechender Bedarf vorhanden sei. Wer dem Bau den gewöhnungsbedürftigen Namen "OfficePort" ("Büro-Hafen") gegeben hat, wollte am Freitag so niemand recht sagen.

Sei's drum. Entscheidend ist letztlich, was ab Herbst '07 dort zu sehen ist - und das wird ein Gebäudeensemble, das "sehr stringent und asketisch" wirkt, verspricht van den Valentyn, der mit dem Kammermusiksaal am Beethovenhaus, dem Sterntorhaus oder dem Hotel Domicil in Bonn bereits gute Visitenkarten abgeben hat.

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