Kreis Ahrweiler Die Energiewende ist schon in Arbeit

KREIS AHRWEILER · Ein Jahr nach dem Grundsatzbeschluss des Ahrweiler Kreistages, wonach der Strombedarf im AW-Land bis 2030 bilanziell zu 100 Prozent aus erneuerbaren Energien gedeckt werden soll, hat die Kreisspitze dem Kreis- und Umweltausschuss ihren Sachstandsbericht vorgelegt.

 Profitabel: Solarzellen auf dem Dach der Sinziger Janusz-Korczak-Schule.

Profitabel: Solarzellen auf dem Dach der Sinziger Janusz-Korczak-Schule.

Foto: Martin Gausmann

Das 15-seitige Papier "Die Energiewende im Kreis Ahrweiler" nennt den aktuellen Status und listet rund 20 Einzelmaßnahmen auf. Hier einige Beispiele:

  • Photovoltaik: Das Solarstromprojekt mit Photovoltaikanlagen auf zehn Dächern der kreiseigenen Gebäude (Schulen und Kreisverwaltung) produziert jährlich 600 000 Kilowattstunden Strom aus Sonnenenergie, womit sich 170 Privathaushalte versorgen ließen. Bis Ende 2011 nahm der Kreis 2,1 Millionen Euro Einspeisevergütung ein. Das Solardachkataster des Kreises und der Sparkassenstiftung Zukunft Kreis Ahrweiler ist ab Donnerstag im Internet (www.solarkataster-ahrweiler.de) verfügbar. Dort können sich alle Eigentümer kostenlos über die Eignung ihrer Dächer für Photovoltaik informieren.
  • Kompetenz-Center: In der Kreisverwaltung wurde ein "Kompetenz-Center 100 Prozent Erneuerbare Energie-Region" eingerichtet, das den entsprechenden Umsetzungsprozess steuern soll. Wichtigste Aufgabe: die Nutzung der Windkraft zu forcieren. Firmen, Bürger, Kommunen und Fachbehörden finden hier einen zentralen Ansprechpartner.
  • Ökostrom: Der Kreis hat die Stromlieferverträge für seine Gebäude umgestellt und bezieht Ökostrom. Ein "Regionallos Kreis Ahrweiler" eröffnet gezielt auch regionalen Anbietern, beispielsweise den Ahrtal-Werken, Chancen im Vergabeverfahren.
  • Schulen: Die Berufsbildende Schule - als Beispiel aus dem Schulbau - wird energetisch saniert. Von 2013 bis 2015 baut der Kreis in die mehr als 30 Jahre alten Gebäude eine neue Heizanlage und wärmedämmende Fenster ein.
  • Wind: Zur weiteren Nutzung von Windenergie hat der Kreis beim Land beantragt, die Landschaftsschutzverordnung "Rhein-Ahr-Eifel" zu ändern. Windkraftanlagen sollen nicht mehr von den Verbotstatbeständen erfasst werden. Bisher steht lediglich an der Bundesstraße 412 zwischen Rieden und Weibern ein Park mit 14 Windenergieanlagen. Dieser könnte in Richtung Kempenich erweitert werden.

Außerdem sollen Vorrangflächen für die Windenergienutzung ausgewiesen werden. Das kreiseigene Förderprogramm "Ländlicher Raum" wurde um den Punkt "Erneuerbare Energien" erweitert, wie es im Sachstandsbericht zur Energiewende heißt.

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