Wasserturm Die Fernsicht ersetzt den Fernseher

Claus Eiden wohnt im Wasserturm von Bornheim-Rösberg und hofft auf die TV-Auszeichnung "Superheim"

  Es geht rund,  wenn Claus Eiden in seine Wohnung will.

Es geht rund, wenn Claus Eiden in seine Wohnung will.

Foto: Lannert

Bornheim-Rösberg. Er habe zuerst nur gelacht und abgelehnt. Schließlich sei es schon ein bisschen peinlich, gesteht Claus Eiden. "Aber dann konnte man uns doch überzeugen. Und jetzt sind wir wirklich gespannt", erklärt der 39-Jährige. Am Montag (12 Uhr) wird seine Wohnung und die seiner "Untermieter" im Fernsehen zu betrachten sein.

Doch auf Pro 7 geht es dabei nicht etwa darum, bei "SOS, Style & Home" ihr Domizil zu verschönern - denn Eiden und das Ehepaar Volker und Kerstin Czastrau wohnen schon in einem Traumhaus. Stattdessen treten sie mit bei der Sendung "Avenzio sucht das Superheim" an.

Und ihr Superheim kann sich wirklich sehen lassen: Sie wohnen im Wasserturm von Rösberg. Neun Stockwerke zählt der 1919 erbaute Turm, der Rösberg und Umgebung lange Zeit mit Leitungswasser versorgte.

Das Ziegelmauerwerk mit den flachen hervortretenden Mauerstreifen, die den Wasserbehälter stützen, ist in dieser Ausführung in Deutschland einmalig. 1996 begann Eiden, die Ruine bewohnbar zu machen. "Der Turm war hohl, nur der Kessel war drin. Wir haben mit viel Hilfe von Freunden und Verwandten Decken und Treppen eingezogen und das Dach erneuert", erklärt der Turmherr. Dabei sei insbesondere der Kessel eine Herausforderung gewesen. "Der musste nämlich drin bleiben", sagt Eiden.

Kurzerhand wurde daher sein Schlafzimmer im Kessel installiert. "Man lebt eben mit dem Eisenmonster", findet der 39-Jährige diese Tatsache aber nicht weiter schlimm. Vielmehr sieht Eiden die Vorteile des Traumhauses: "Durch das viele Licht ist es sehr naturnah hier. Man hat einen super Ausblick, erlebt die tolle Atmosphäre bei unterschiedlicher Witterung, und bei Sturm wackelt es sogar."

Auch das allgegenwärtige "Rund" stört Eiden nicht wirklich. "Klar, auf eine Eichenschrankwand muss man verzichten, und vieles muss man anpassen und selber bauen. Aber manches kann man auch bei Ikea kaufen", schmunzelt er.

Durch ein paar Innenabtrennungen habe er zudem auch gerade Wände, nur die Außenwand sei eben rund. Während Eidens "Untermieter" aus Stock eins bis vier relativ einfach ihre Wohnung erreichen, muss der Hausherr erst einmal die Stufen der spindelförmigen Außentreppe hinaufkraxeln, ehe er nach Hause gelangt.

In der Sendung "Avenzio" werden den Zuschauern acht Wochen lang Traumhäuser vorgestellt. Die vom Publikum gewählten Wochensieger qualifizieren sich für die Final-Woche vom 15. bis 19. November. Den Sieger erwartet eine 14-tägige Kreuzfahrt.

"Der Preis interessiert uns gar nicht so sehr, wir sind eher gespannt auf die filmische Umsetzung. Außerdem glaube ich nicht, dass wir gewinnen - es ist hier nicht stylish genug", glaubt Eiden, der in keiner seiner "runden Ecken" einen Fernseher hat. "Ich habe einen Freund gebeten, die Sendung aufzunehmen. Aber vielleicht werde ich sie mir auch unten bei Czastraus ansehen."

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