"Die Figaros von der Rasenkante"

Gemütlich und geradezu idyllisch ist es in Manfred Eckermeiers Garten in Süchterscheid. Aus der Ferne hört man das Geräusch eines Rasenmähers. Und genau um diese Gartengeräte kümmert sich der 60-jährige Journalist seit einigen Jahren. Er testet Rasenmäher.

 Rasenmäher-Tester: (von links) Wolfgang Wiehl, Alfred Axler, Norbert Neumann, Manfred Eckermeier und Klaus Schramm.

Rasenmäher-Tester: (von links) Wolfgang Wiehl, Alfred Axler, Norbert Neumann, Manfred Eckermeier und Klaus Schramm.

Foto: Ingo Eisner

Hennef. Gemütlich und geradezu idyllisch ist es in Manfred Eckermeiers Garten in Süchterscheid. Aus der Ferne hört man das Geräusch eines Rasenmähers. Und genau um diese Gartengeräte kümmert sich der 60-jährige Journalist seit einigen Jahren.

Er testet Rasenmäher. Ob elektro-, benzin- und akkubetriebene Geräte oder Rasenroboter, die dem Gras wie von Geisterhand den notwendigen Schnitt verpassen - Eckermeier hat viele Erfahrungswerte gesammelt, die für Hersteller von großem Wert sind. Die Langzeitstudien macht er allerdings nicht alleine.

Für seine professionellen Testreihen konnte er Nachbarn und Freunde gewinnen, die mit reichlich Spaß die Mäher auf dem heimischen Grün ausprobieren. Sogar ein Fernsehsender interessierte sich bereits für die Tester und hat ihnen in einem Bericht den Namen "Figaros von der Rasenkante" verpasst.

"Wir testen ausschließlich Geräte, die auf dem deutschen Markt verfügbar sind", sagte Eckermeier, der seit 23 Jahren in Süchterscheid wohnt und über eine Testfläche hinter dem Haus verfügt. Angefangen hatte alles vor vielen Jahren mit der Prüfung von 20 Häckslern. "Die haben wir etwa sechs Wochen gecheckt, ohne wirkliche Vorkenntnisse zu haben.

Sämtliche Hersteller, die uns die Gerätschaften zur Verfügung gestellt haben, waren von den Ergebnissen allerdings begeistert, da wir nicht wie die Stiftung Warentest rein wissenschaftlich an die Sache herangegangen sind", berichtet Eckermeier. "Danach haben wir uns gefragt, ob das auch mit Rasenmähern geht und haben die Hersteller gebeten, uns Testkriterien aufzuzeigen."

Ob Lautstärke, Fang- und Laufeigenschaften, der Verbrauch bei Benzinern oder auch das Schnittbild - all diese Dinge werden überprüft und sind ja schließlich beim Kauf eines neuen Rasenmähers nicht unwichtig. Getestet wird allerdings nicht nur an einem Wochenende.

"Wir machen saisonale Langzeittests von April bis Oktober, damit sich auch ein vernünftiges Bild ergibt", sagte Eckermeier. Insgesamt zehn Geräte, die verschiedene Hersteller zur Verfügung stellen, werden dabei von zehn Familien auf Herz und Nieren geprüft. Alle vier Wochen werden die Mäher untereinander getauscht.

Alfred Axler, Norbert Neumann, Klaus Schramm und Wolfgang Wiehl gehören zu dem Tester-Team, das sich in diesem Jahr vor allem mit akkubetriebenen Rasenmähern auseinandersetzte. "Auf großen Flächen nervt es bei Elektrogeräten einfach, ständig das Kabel hinter sich her schleppen zu müssen", erklärt Wolfgang Wiehl. Da seien Akku-Mäher eine Alternative - auch zu den Benzinern.

"Zwar sind diese kräftiger, die Akku-Geräte dafür aber leiser", so Eckermeier. Für einen guten Batterie-Mäher muss man um die 500 Euro anlegen, vergleichbare Benziner können schnell mal um die 1 000 Euro kosten. "Der letzte Schrei" sind aber Rasenroboter, die alles alleine machen. Natürlich erst, wenn man das gewünschte Programm vorher wie bei einem Computer eingegeben hat. "Der macht dann wirklich alles alleine. Robotermäher kosten jedoch bis zu 4 000 Euro", sagt Eckermeier.

Für Gartenbesitzer sind die Ergebnisse der Tester, die in einschlägigen Fachzeitschriften veröffentlicht werden, wertvoll. Aber auch die Hersteller profitieren davon. "Wir hatten mal einen so genannten Leise-Mäher, der extrem laut war. Nach unserem Testbericht hat der Hersteller das Gerät aus der Produktion genommen und die Mängel beseitigt", berichtet Eckermeier.

Doch nicht alle Hersteller reagieren auf die Tests so konstruktiv. "Es gab auch Firmen, die der Meinung waren, dass unsere Ergebnisse ihrem Absatz geschadet hätten, und uns drei Jahre lang kein Gerät mehr zur Verfügung gestellt haben", so der Tester.

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