Die Qualität der Beiträge überrascht die Jury

Schüler komponieren 62 Songs für "Xpress yourself"

Die Qualität der Beiträge überrascht die Jury
Foto: Lannert

Bonn. Sofia Al Bamerni wirkt abwesend. Ruhig blickt sie die imposante Fassade des Post-Towers empor und schüttelt den Kopf: "Nein, ich habe überhaupt nicht damit gerechnet, den ersten Platz zu belegen." Irritiert habe sie zwar einer der Kameramänner, der sie kurz vor der Preisverleihung stets im Blick hielt und sogar ein Licht hinzuschaltete, aber selbst da habe sie nicht an einen Sieg gedacht.

"Xpress yourself" lautet der Titel des Schülermusikwettbewerbs der Deutschen Post, der seit November letzten Jahres insgesamt 120 Teilnehmer in Atem hielt. 62 Beiträge wurden eingereicht. Die galt es, die Schülerin des Konrad-Adenauer-Gymnasiums mit ihrer sanften französischen Klavierballade zu schlagen. Seit vier Jahren schreibt Al Bamerni eigene Songs und unterstützt befreundete Rapper als Background-Sängerin. Erfahrung die sich auszahlte. 10 000 Euro sind ihrer Schule zur Anschaffung neuer Instrumente sicher.

Eingeladen hat der Sponsor des Beethovenfestes, die Deutsche Post AG. "Beethoven und Klassik sind wichtig, ebenso wichtig ist es jedoch, jungen Menschen die Chance zu geben, ihre Kreativität und ihre Fähigkeiten einzusetzen", begrüßte Monika Wulf-Mathies, Zentralbereichsleiterin Politik und Nachhaltigkeit der Post, die gebannt in der Post-Tower-Lounge auf die Preisverleihung wartenden Künstler.

Die hochkarätig besetzte Jury, zu der neben Udo Dahmen, Geschäftsführer und künstlerischer Direktor der Popakademie Baden-Württemberg, auch Dieter Gorny, Gründer des Musiksenders Viva und Joachim Westhoff, Chefredakteur des General-Anzeigers, gehörten, kam bei der Auswahl ganz schön ins Schwitzen.

"Es wäre leichter gewesen die fünf Schlechtesten zu küren. Die beachtliche Qualität erstaunte uns", sagte Jurymitglied Henning Rümenapp, Gitarrist der erfolgreichen Band "Guano Apes". Nachvollziehbar, dass der zweite Platz gleich an zwei Gruppen des Bornheimer Alexander von Humboldt Gymnasiums ging. Die Schule will die 5 000 Euro Gewinnprämie in einen neuen Keyboardraum investieren. Der dritte Preis für das Berufskolleg Bonn-Duisdorf ist mit 1 000 Euro dotiert.

In der Kategorie Sonderpreis Band gewann "Lautstark" vom Clara-Fey-Gymnasium Schleiden einen Auftritt beim Bonner Musikfestival Rheinkultur. Über den Sonderpreis Solo freute sich die zehnjährige Geena Kloeppel, die Tochter des RTL-Anchorman Peter Kloeppel. Ihr englischer Song, geschrieben für eine fortgezogene Freundin, rührte so manchen Gast zu Tränen.

Die Siegertitel:

Seit November haben die Schüler komponiert und getextet. Preisgekrönt wurden beim "Xpress yourself" Songwriterwettbewerbs 2007, zu dem die Deutsche Post aufgerufen hatte, folgende Kompositionen:

  • 1. Platz: Konrad-Adenauer Gymnasium Bonn, Sofia Al Bamerni. Ihr Sieger-Song heißt "Une Metisse".
  • 2. Platz: Alexander-von-Humboldt-Gymnasium Bornheim, Nouredine Bouchemait mit dem Song "Zu viele Qualen" und LB & Friends mit "Tagtraum".
  • 3. Platz: Berufskolleg Bonn-Duisdorf, Musik AG mit "Frozen Mountain".
  • Sonderpreis Solo: Bonn International School Bonn, Geena Kloeppel. Der Song heißt "Seems like yesterday".
  • Sonderpreis Band: Clara-Fey-Gymnasium Schleiden, die Band "Lautstark" mit ihrem Titel "Wenn du lachst".
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort