Die Schneisen des Buchdruckers

Er ist wieder da und zieht Schneisen der Zerstörung durch die Wälder. Der Buchdrucker, so genannt wegen seines Fraßbildes, gehört zur Gattung der gefürchteten Borkenkäfer.

 Der Buchdrucker.

Der Buchdrucker.

Foto: Wolfgang Henry

Rhein-Sieg-Kreis. Er ist wieder da und zieht Schneisen der Zerstörung durch die Wälder. Der Buchdrucker, so genannt wegen seines Fraßbildes, gehört zur Gattung der gefürchteten Borkenkäfer.

Mit bis zu 100 000 Artgenossen fällt er über eine einzige Fichte her und saugt sie aus. Ihm schmeckt nur die frische, saftige Cambium-Schicht zwischen Rinde und Holz, durch die der Baum das lebensnotwendige Wasser von der Wurzel in die Krone pumpt. Wenn die Wasserleitung gekappt ist, stirbt der Baum, die Rinde färbt sich rot, die grünen Nadeln fallen ab. Tod durch Austrocknen.

In der Kölner Bucht - und damit auch in den Wäldern links und rechts des Rheins, der Sieg und der Ahr - hat es seit zehn Jahren nicht mehr eine solche Borkenkäferplage gegeben, sagt Förster Dirk Kreienmeier vom Regionalforstamt Rhein-Sieg-Erft. Das warme und trockene Frühjahr bot dem Käfer ideale Bedingungen zur Fortpflanzung, die er dann auch weidlich ausnutzte. So schlüpften in diesem Jahr vier Generationen Buchdrucker. Normalerweise sind es ein bis zwei.

Im Rhein-Sieg-Kreis hat der Schädling etwa 35 Hektar Fichtenwald perforiert. Die Bäume werden zurzeit im Alfterer Wald mit einem "Harvester" zerkleinert und dann abtransportiert. Der Riesentraktor ist mit einem hydraulischen Greifarm ausgestattet, der die Fichten absägt, schält und in Stücke schneidet.

So werden am Ende zwischen Eitorf, Ittenbach und Heimerzheim bis zu 15 000 Festmeter Schadensholz anfallen, was den Waldbesitzern einen wirtschaftlichen Verlust von maximal 450 000 Euro beschert.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort