Die Schützen prägen das Stadtbild von Remagen

Sebastianer feiern ihr 525-jähriges Bestehen drei Tage lang mit vielen Gastvereinen - Ehrenamtliche Arbeit und sportliche Wettkämpfe bestimmen die Aktivitäten im Verein

  Viele Schaulustige  verfolgten den Festzug der Sankt Sebastianus Bruderschaft Remagen durch die Straßen der Stadt.

Viele Schaulustige verfolgten den Festzug der Sankt Sebastianus Bruderschaft Remagen durch die Straßen der Stadt.

Foto: Vollrath

Remagen. Grün und Weiß: Diese Farben bestimmten am Wochenende das Ortsbild in der Römerstadt. Schließlich galt es mit dem 525-jährigen Bestehen der Sankt Sebastianus Schützen-Gesellschaft ein großes Fest zu feiern. Schon am Freitagabend ging es mit einem großen Zapfenstreich auf dem Markplatz los. Unter dem Kommando von Oberleutnant Wolfgang Löffler zelebrierten die Schützen der Jubiläums-Gesellschaft, beobachtet von einigen hundert Bürgern und Gratulanten, einen musikalischen Abend mit Fackelschein.

Das Musikkorps der Stadtsoldaten Remagen, der Spielmannszug "Rheinklänge Remagen" und das Tambourcorps Kripp sorgten unter der Leitung von Regimentskapellmeister Michael Wahl für den richtigen Ton und die ansprechende Einstimmung auf ein festliches Wochenende.

Der Samstag war durch den Festkommers in der Rheinhalle bestimmt. Die befreundeten Vereine aus der Römerstadt und den umliegenden Gemeinden hatten ihre Abordnungen geschickt, um dem "Geburtstagskind" die Ehre zu erweisen. So trugen sich neben Bezirksbundesmeister Horst Lüdke auch der Landrat Jürgen Pföhler, Bezirkspräses Johannes Meyer, dem Zweiten Beigeordneten Herrmann-Josef Jahn auch der Schirmherr des Wochenendes, der ehemalige Remagener Bürgermeister Hans-Peter Kürten in das Goldene Buch ein. Musikalisch wurden die mehr als 450 Gäste in der Rheinhalle durch die Rhein-Ahr-Spatzen begrüßt, die Hauskapelle der Remagener Sankt Sebastianus Schützen. Nach der Begrüßung durch den Präsidenten der Schützengesellschaft, Josef Schwan, übernahm Rudi Ockenfels, selber auch Mitglied der Schützen in Remagen, das Mikrofon und führte locker durch den Abend.

"Nur mit einer gut organisierten Führung kann ein solches Jubiläum in einem Verein überhaupt gefeiert werden", wusste Horst Lüdke in seinem Grußwort. Sein Dank und die Anerkennung galt daher vor allem den Aktiven und Amtsträgern des Vereins. "Die ehrenamtliche Arbeit ist gar nicht hoch genug einzuschätzen, die diese Männer, oftmals auch von ihren Frauen unterstützt, für den Verein und somit auch für die Gesellschaft leisten", meinte der Bezirksmeister. Auf die im Wandel der Zeit veränderten Aufgaben der Schützen innerhalb des Stadtgebietes ging auch Bezirkspräses Johannes Meyer ein, der die Glückwünsche für die evangelische und die katholische Gemeinde sowie der Ordensbrüder des Apollinarisberges überbrachte. Landrat Jürgen Pföhler verwies in seinem Grußwort auf die Bedeutung der Tradition, welche die notwendige Basis für jede Weiterentwicklung liefert. "Nur wenn wir uns an das Althergebrachte erinnern, haben wir eine Chance in der Zukunft", versicherte Pföhler.

"Jeweils zwanzig Jahre Vereinsgeschichte packe ich in eine Minute Redezeit" kündigte Hans-Peter Kürten, der Schirmherr des Wochenendes, gleich zu Beginn an. Neben dem historischen Abriss ging Kürten auf die Bedeutung der Schützen in der heutigen Gesellschaft ein. "Die Teilnahme an sportlich-fairen Wettkämpfen ist eine gute Basis für das ganze Leben", war sich der ehemalige Bürgermeister sicher. Aber auch die Bedeutung für den Ort Remagen hob er hervor: "Die Schützen prägen mit ihrer Tradition das Stadtbild positiv und geben vielen Festtagen eine besondere Note". Horst Lüdke hatte dann auch noch die angenehme Aufgabe die beiden Schützen Georg Strang und Josef Schwand für ihre Verdienste um die Gesellschaft mit dem Orden des Bundes der Historischen Schützen auszuzeichnen. Bis in den tiefen Abend dauerten die Gratulationen, denn schließlich wollte jeder der anwesenden Vereine seine Glückwünsche, verbunden mit einem kleinen Präsent, überbringen.

Früh aufstehen galt es am Sonntag, da der Spielmannszug Rheinklänge bereits um sechs Uhr zum musikalischen Wecken durch die Stadt zog. Die Schützen absolvierten auch am Sonntag ein volles Programm, das mit einem Festgottesdienst durch den Bundespräses Heiner Koch begann. Der obligatorische Frühschoppen durfte natürlich auch nicht fehlen, bevor es um 13.30 Uhr hieß: Aufstellen zum großen Festzug durch die Innenstadt. Ziel des Marsches war der Schützenplatz am Viktoriaberg, wo die Waffen zum fairen Wettkampf schon bereit lagen. Die Auswärtigen konnten sich an der "Schweren Büchse" versuchen, die Vereinsschützen schossen mit dem Kleinkaliber auf den Ordensvogel, und die Schüler versuchten sich mit dem Luftgewehr. Bei strahlend blauem Himmel saßen die Schützen noch bis zum Abend in ihrem gemütlichen Vereinsheim und feierten ihr Jubiläum.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort