Dieckmann: "Wir brauchen ein Bündnis für Betreuung"

Oberbürgermeisterin Bärbel Dieckmann wirbt um Gemeinsamkeit

Bonn. Es ist gute Tradition in Bonn, dass trotz mancher Differenzen alle Beteiligten an einem Strang ziehen, wenn es um die Betreuung von Kindern außerhalb der Familie geht. An dieser Gemeinsamkeit festzuhalten sei ihr wichtig, sagte Oberbürgermeisterin Bärbel Dieckmann am Dienstag in einem Gespräch mit dem GA. Dafür will sie auch werben, wenn der Ausschuss für Kinder, Jugend und Familie, wie geplant, über das städtische Konzept zur Sicherung des Rechtsanspruchs auf einen Kindergartenplatz berät und seine Empfehlung an den Stadtrat beschließt. Der Ausschuss tagt ab 17.15 Uhr im Ratssaal des Stadthauses, der Stadtrat am Donnerstag ab 17 Uhr.

Betreuungsmöglichkeiten für Kinder sind für Dieckmann ein wesentlicher Bestandteil moderner Familienpolitik. Dazu gehört für sie, dass es miteinander vereinbar ist, Familie zu haben und einen Beruf auszuüben. "Ich möchte gern die Entscheidungsfreiheit haben", sagt die Mutter von vier Kindern. Sie, Lehrerin, hat beides miteinander vereinbaren können. Als Oberbürgermeisterin will sie erreichen, dass die Entscheidungsfreiheit von Frauen nicht am Mangel von Betreuungsplätzen endet. Um das zu erreichen, "brauchen wir ein Bündnis für Betreuung". Im Zuge des Strukturwandels zögen mehr und mehr junge Familien nach Bonn. Im vergangenen Jahr habe es einen Geburtenüberschuss von 300 gegeben: 3 200 Geburten, 2 900 Gestorbene.

Den Rechtsanspruch auf einen Kindergartenplatz für Kinder vom dritten Geburtstag an bis zur Schulpflicht muss die Kommune erfüllen. Aber auch für Horte und Betreuung von Kleinkindern zu sorgen sei Aufgabe der Kommune, betonte Dieckmann. Besonders für Kinder unter drei Jahren "haben wir viel zu wenig Plätze". Und akuten Platzmangel in den Stadtbezirken Godesberg und Beuel.

Sowohl den Rechtsanspruch als auch freiwillige Betreuungsangebote kann die Stadt nur gewährleisten, weil die beiden großen Kirchen und viele weitere kleinere freie Träger, mit Unterstützung von Land und Kommune, Stätten zur Kinderbetreuung unterhalten. Sie alle sind in das Konzept einbezogen.

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